25.02.2006 22:15
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Allgemein

Schnack!, Schnack!, Schnack!. Um mich rum gehen Leute dem Leben in die Falle, und verkaufen ihr Jetzt, das arme zarte Ding, für ein besseres Morgen.
Täglich aufs Neue.

Dienstag wird auf den Mittwoch gespart, an dem man dann den Donnerstag vorbereitet, wo man wiederum den Freitag nicht vergessen darf. Am Wochenende wird ausgeruht, damit man am Montag wieder so richtig gut dabei ist.

Schnack!. Mir selber geht es nicht anders. Beim Abi dachte ich noch, dass es nach der Schule alles besser würde.
“Okay, die 2 Monate paukst du jetzt was das Zeug hält, danach kannst du endlich machen, was du willst: Studieren!”
Vom Studentenleben hatte ich schon gehört, es würde toll werden.

Doch bei jeder Prüfung war da wieder dieses Gefühl: Wenn doch nur diese eine Prüfung schon vorbei wäre, dann könnte ich mich endlich wieder mir selbst widmen. Und bei dieser einen Prüfung auch. Und bei dieser. Und dieser.

Dabei gibt es außerhalb des eigenen Lebens nichts im Leben, nichts und wieder nichts, dem es sich zu widmen lohnt. Ist ja auch tautologisch. Die einzige Frage, die auf dem Sterbebett noch irgendeine Gültigkeit für den Sterbenen haben wird, ist die nach dem guten Leben.
Alles andere, das Geld, die Karriere, die Partner, die Kinder, wird letztlich daran gemessen, ob sie das Leben waren, das man haben wollte.

Und doch stecke ich da drin. “Na gut, noch die Diplomarbeit, aber dann bin ich wirklich mein eigener Chef” ist genau das Gleiche wie “Na gut, noch das Abi”, und wird das Gleiche sein wie “Na gut, die ersten Jahre im Job sind immer anstrengend” und “Na gut, die 2 Jahre bis zur Rente mach ich das jetzt auch noch mit.”

Wann ist eigentlich der Moment da, in dem man sich dem wirklich verwehrt? In dem man wirklich sagt “Nö. Das mach ich nicht. Lieber baue ich einen Schneemann/ küsse jemanden/ schaue den Finken bei Nestbau zu”.
Ich hoffe, es dauert nicht mehr lange.

“Wenn du etwas machst, ohne Spass daran zu haben, kannst Du ebensogut tot sein.”
Keita Takahasi
via AnmutUndDemut

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