Mein Blogfreund B. von Buddhabot hat mich gefragt, ob wir nicht eine “Trans-Blog-Diskussion” starten zum Männerthema..
Ich habe jetzt heute, und auch schon vor ein paar Tagem als ich über Sexismus schrieb, darüber nachgedacht, ob das denn in dieses Blog gehört, so von wegen freies lieben, und bin zu dem Schluss gekommen dass Ja.
Folgende Punkte sind meiner Meinung nach wichtig, und dienen vielleicht auch schon als Ansatz für B.’s nächste Einträge, denn wir wollen uns lose aufeinander beziehen.
Wenn ich mich auf B. beziehe, wird am Anfang des Posts sein Microbanner mit einem Link auf den entsprechenden Titel bei ihm zu finden sein (so ähnlich wie bei diesem Eintrag).
Nun aber zu den Knackpunkten für mich.
- Freiheit heißt auch Freiheit von Rollenfesseln.
- Freies Lieben hat zumindest in gewisser Weise auch mit freiem Sex zu tun
Zu 1: Grundgedanke bei der freien Liebe (as opposed to freiem Lieben, wie ich es für mich neu definiere) war ja gerade eine Abkehr von Normen und gesellschaftlichen Zwängen. Damals war das selbstverständlich besonders für die Frauen wichtig und besonders, weil ihre sexuelle Rolle die der untergeordneten, passiven aber bitte dennoch gutaussehenden Gattin beschränkte*. Aber natürlich war der Witz damals nicht, dass dann die Männer endlich rumficken konnten wie sie wollten, gut dass sich die Frauen “emanzipiert” haben, nein nein, natürlich hatten sich die Frauen wirklich emanzipiert, und das bedeutete für Männer (und bedeutet es noch), dass sie ihre eigenen Rollen und die der Frauen neu wahrnehmen müssen, und (um im Beispiel zu bleiben) die sexuelle Freiheit der Frauen akzeptieren mussten/sollten als das, was sie war: Freiheit, und keine ständige Willigkeit. So zumindest mal meine mittelmäßig brauchbare Analyse, immerhin war ich da noch gar nicht geboren.
Zu 2: Das klingt ja hier schon an, und ist meiner Meinung fast wichtiger für den Mann. Wenn ich mir zum Beispiel überlege, dass ich gerne mehr Sex hätte (Sex mal wieder im weitest möglichen Sinn gemeint), muss ich sehr achtgeben. Was ich meine, ist nämlich ein offener Umgang damit, der Wunsch nach der Möglichkeit, Sex zu haben, wenn zwei Menschen das wollen (in gewisser Weise so ähnlich wie ins Kino zu gehen: “Och ja, da hätt ich auch Lust zu. Das wird bestimmt schön), und halt soweit zu gehen, wie es schön ist.
Dummerweise entspricht aber der resultierende Satz “Ich will mehr Sex” ziemlich den Chauvisprüchen, die damit eher persönliche Triebbefriedigung meinen, Austoben als beidseitige Freiheit (die ja im übrigen auch bedeutet, dass es wirklich okay ist, wenn dann jemand Nein sagt oder es sich zwischendrin anders überlegt).
Ich hab mich auch noch nie wirklich getraut, einfach zu fragen, so “Hey, ich bin gerade wirklich, wirklich aufgeregt… Magst du nicht hierbleiben?” oder etwas noch direkteres, weil ich mich Chauvi-mäßig fühle, obwohl das nicht so gemeint ist und ich mich so nicht fühlen will**.
**Halt, doch! Einmal hab ich mich getraut, aber mit dem Mädchen hatte ich auch vorher ein knappes Jahr eine schöne Affäre, da war es leicht.