Monatsarchive: Mai 2005

31.05.2005 21:20
0 Kommentare »
Allgemein

Irgendwas fehlt mal wieder…

vielleicht ein Nest,
der Stress mit dem Mitbewohner nähert sich einem klimaktischen Ende und ich habe Angst,
vielleicht Beschäftigung,
der einzige Tag mit fester Struktur ist Dienstag und die Struktur besteht in einem Seminar,
vielleicht Unbeschwertheit,
das Ausgelassensein, das Hinnehmen und die Freude,
vielleicht Ernst,
das wirklich wichtige tun und sich groß und bedeutsam dabei fühlen,
vielleicht Freundschaft,
sie alle haben viel zu tun und ich grad wenig zu bieten,
vielleicht Liebe*,
sie lockt und gefällt, aber weiß noch nicht zu motivieren.

Vielleicht nichts.

PS: Vielleicht Haut. Vielleicht Musik.

29.05.2005 16:32
0 Kommentare »
Allgemein

Im Gespräch über den aktuellen Beziehungsstand eines Freundes im Kreise weiterer Freunde (beiderlei Geschlechts) merkte ich ob der Unsicherheit diesbezüglich an, dass das ja auch nicht immer binär sei.

Weiterhin ließ ich mich dann dazu hinreißen, erst zu denken und dann zu äußern, dass die Liebe viel eher hexadezimal sei.

Der Gedanke gefällt mir gut.
“Und, was ist das mit dir und ihr?”
“Oh, schön dass du fragst, ich denke es ist #FF0022″

So werden im Internet gern Farben kodiert, und zwar durch Lichtmischung von Rot, Grün und Blau (das wäre dann subtraktive Farbmischung, glaub ich. Deswegen ist es auch weiß, wenn man alles voll auFreißt).

Bleibt nur zu klären, was Rot, Grün und Blau sind.
Wegen der relativ deutlichen Symbolik der ersten beiden und der zumindest eindeutig sexuellen von (blauem) Wasser schlage ich vor:
R – Liebe (bzw. Verliebtheit)
G – Freundschaft
B – Sex (bzw. Körperlichkeit, is noch besser)

Zwar reicht das nicht wirklich zur Beschreibung von Zwischenmenschlichkeiten, ist aber weitaus besser als das Binärsystem “Beziehung – Freundschaft”.

So, jetzt ist es natürlich (besonders hinsichtlich des Regelgedankens) ausgesprochen spannend, sich mal zu fragen, was man denn eigentlich gern hätte…

Ich würde für mich spontan sowas wie #CC99AA sagen. Oder so. Und die Farbe gefällt mir sogar auch…

26.05.2005 22:52
0 Kommentare »
Allgemein

Obwohl ich ja gern und oft so wirke, als hätte ich voll den Plan von der Liebe, fühle ich mich ungefähr genauso oft ziemlich unbedarft bis hilflos.
Dann zeichnen mich eher Fragen als Antworten aus.
Folgendes fand ich gerade:

…und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antworten hinein.
Rainer Maria Rilke
[entnommen dem Booklet des Rilke Projekts I “Bis an alle Sterne”]

26.05.2005 16:55
0 Kommentare »
Allgemein

Killefit erwähnt sie, und mir fällt auf, dass ich, obwohl ich sie für einen ganz wichtigen Punkt halt, erst sehr selten darüber geschrieben habe.

Erwartungen machen alles kaputt. Erwartungen werden genährt aus Erfahrungen, die vergangen sind, und beziehen sich auf Ereignisse, die noch nicht geschehen sind.
Die Gegenwart ist den Erwartungen egal.

Aber es gibt nur die Gegenwart.
Und ja, natürlich sind wir nunmal Menschen, und Schubladen ermöglichen es uns, die Welt zu begreifen, und so ganz ohne Erwartungen geht es nicht, aber es ist wie mit dem freien Lieben und dem Weltfrieden: Es geht um das Streben zu jenem Ziel.

Und in diesem Streben gilt es glücklich zu sein über die Geschenke die man bekommt, die jetzt sind, dankbar für das, was einem widerfährt, ohne etwas zu erwarten.
Das ist nicht desillusioniert gemeint, nicht dieses “Ich erwarte nichts mehr” was Bruce Willis sagen würde, sondern hinnehmend, als Teil des Ganzen und so.
Und das dient auch nur sekundär dazu, Enttäuschungen zu vermeiden, primär geht es um den Selbstzweck, um eine Haltung von Gelassenheit und um ein Begreifen der Getrenntheit von Welt und Selbst.

Beim Lieben zum Beispiel sollte man nie nie nie erwarten, dass etwas zurückkommt, sondern dankbar sein a) für die Liebe* im eigenen Selbst, und natürlich b) für die Liebe* in der Welt, die man erfährt. Aber nur die erste ist das eigene Gefühl, nur jener kann man sich sicher sein. So einigermaßen.
Alles andere sind in jedem Fall Geschenke.

Wenn man das ad absurdum führt, ist es Carpe Diem. Denn dann frage ich mich in jedem Moment meines Lebens aufs Neue “Will ich das?”, “Ist das gut?”, und jeden Morgen beim Aufwachen muss man sich erneut entscheiden. Für den Menschen neben einem, für den Job, für den Tag.

26.05.2005 2:39
0 Kommentare »
Allgemein

Und ich befinde mich weiter auf der Suche nach Klärung der Frage: Was stirbt und was bleibt?
Wie schon einige Male gefragt (hier und da), bin ich da nicht entschieden, weiß nicht so recht weiter…
Heute, beim ersten Mal in Powergirls zuhause nach langer langer Zeit, nach ein bisschen flirten und ein paar Schranken, frage ich mich wieder.

Irgendwas ist da noch, und das, glaube ich, wird da immer bleiben. Wer einmal in mein Herz kommt ist immer wieder gern gesehen.
Aber irgendwas ist auch weg, und es fühlt sich unwiderbringlich an. Oder zumindest arg mutiert.

Auf dem Nachhauseweg habe ich dem nachgesonnen, und hatte eine Metapher gesucht dafür, habe Entsprechungen gesucht, aber die, die ich fand, gefällt mir schon nicht mehr. Also umschreiben…
Es ist so, als wenn das Potential bleibt, als wenn der Mensch, der man ist, und der Mensch, der der andere ist, die gleichen sind und man das spürt, aber die Verbindung, die Beziehung (im Sinne von Bezug) ist eben weg.
Und genau da greift dann das Wort Liebe zu kurz, weil sie eigentlich beides meint, das Mensch sein und stimmig sein, und eben auch die Verbindung.

Tja… Liebe1 und Liebe2? Ist doch auch doof.

25.05.2005 0:39
0 Kommentare »
Allgemein

Jeder macht sich sein eigenes Gefängnis.
Und von innen sind die Gitterstäbe angestrichen wie der Himmel.

23.05.2005 13:36
0 Kommentare »
Allgemein

[Metabeitrag]
Der geneigte Leser mag bemerkt haben, dass ich letztens für ca. 48 Stunden damit rumexperimentiert habe, die Hintergrundfarbe dieses Blogs anzupassen. Hat mir aber nicht gefallen, auch wenn ich die Idee neckisch fand, dass sich der Hintergrund je nach Wochentag ändert.
Jetzt hab ich dafür aber die inhaltliche Box auf dieser Seite komplett zentriert. Auch bei großen Auflösungen sollte dies Ding hier jetzt angenehm cool aussehen.
Das gefällt mir.

Irgendwann diesen Sommer will ich auch mal das komplette Backend, also die Funktionen im Hintergrund, überarbeiten. Immerhin ist dies hier ja mein PHP-Lehrstück gewesen, und dementsprechend sind da einige Ecken und Kanten drin, die a) total unprofessionell sind und b) die Weiterentwicklung hemmen, weil ich durch den komplizierten, umständlichen Code nicht mehr durchsteige…
Aber das dauert noch. Erstmal läuft das Ding ja.

PS: So, jetzt hab ich auch noch das Design so umgestellt, dass es im IE besser aussieht, und habe auf die Transparenz verzichtet, wodruch ich jetzt valides CSS mache. Ha! Sofort werde ich einen Button setzen.

23.05.2005 11:17
0 Kommentare »
Allgemein

Viele in meinem Umfeld, auch im Blogumfeld, rufen laut CDU und Hilfe in geringem Abstand. Und kurz danach rufen sie manchmal auch Auswanderung.

Bin ich irgendwie zu desillusioniert, wenn ich daran zweifle, dass das irgendwelche besonders großen Unterschiede zeitigen wird? Die Grünen waren in der Opposition ohnehin immer witziger.

Jedenfalls (so, jetzt wird’s wieder themenverwandt) hat Politik den Weg nie in mein Leben gefunden. Ich gehe brav wählen, ich finde Demokratie gut und hätte gerne mehr davon (nein, nicht unbedingt in der ganzen Welt, ich meinte mehr Demokratie hier bei uns, so mit Volksentscheid und mehr Parteien und solchen Sachen), aber wenn ich ganz ehrlich bin hat das alles mit mir wenig zu tun.
Ich studiere ja nun auch Psychologie und nicht Soziologie, eben weil ich das Glück eher in der Person suche (also halt in mir) und nicht in der Gesellschaft. Auch wenn natürlich beides wichtig ist, konzentriere ich mich irgendwie auf die persönliche Seite.

Und ich glaube, wenn man da, für sich, so lebt, wie sich das gehört, wie man es richtig findet, dann hat man schon viel gewonnen. Man bräuchte keine Vermögenssteuer, wenn die reichen Leute (gemäß dem Grundgesetz) vernünftig mit ihrem Besitz umgehen würden.
Weil sie das nicht tun, klar, braucht man das doch, aber ich versuche lieber, gut zu leben, als die Welt zu ändern.

Und das kann ich irgendwie unabhängig davon, wer mir Lügen erzählt und eine Zukunft verspricht.

23.05.2005 10:57
0 Kommentare »
Allgemein

Gestern hatte ich ein sehr fruchtbares Gespräch über dieses Blog und somit über das freie Lieben.

Punkt 1: Dieses Blog hier ist super. Ich hatte deswegen schon außerordentlich interessante Unterhaltungen, hatte 3 erste Dates, wenn man so will, 2 davon sogar mit Männern, und das war immer spannend und ergiebig.
Außerdem hat sich mein Bild, mein Konzept, wirklich so ausgestaltet, dass ich gut drüber reden kann, es ist viel weniger diffus als zu Beginn des Blogs.

Punkt 2: Das Gespräch gestern ist deshalb so fruchtbar gewesen, weil mir nochmal in ungeahnter Kürze bewusst wurde, was das allerwichtigste am freien Lieben ist.
Es ist (das wissen alle, die hier lesen, dass ich das so sehe) nicht der Sex, auch nicht die Polygamie, und, obwohl das auch wichtig ist, es ist auch nicht Inklusivität, also allumfassendes Lieben. Auch die Allgegenwärtigkeit ist nicht so entscheidend, ist nicht die Essenz.

What freies Lieben is all about ist letztlich, dass man sich selbst treu ist. Freiheit kann sich nur über die eigenen Wünsche und die eigenen Grenzen definieren. Jemand, der ständig reist, ist nicht unbedingt freier, als jemand, der immer zuhause bleibt, wenn letzterer das aus freien Stücken macht.
Und wenn man sich in der Liebe immer wieder fragt: “Ist das gut für mich? Ist das mein freier Wille? Möchte ich so leben?” dann macht man sich frei. Und dann ist auch ganz egal, ob die Situation, in der man sich das alles fragt, monogam, polygam, frei oder gebunden ist, wenn man diese Fragen mit Ja beantworten kann ist alles gut.

22.05.2005 14:04
0 Kommentare »
Allgemein

Beim Spüren was ist-Beitrag war ich unsicher, inwiefern ich frei bin beim Warten auf die Freundin, inwiefern Hinnehmen Kapitulation und inwiefern es genau richtig ist.
Ich glaube, ich möchte das gern so handhaben können wie bei den oft zu Recht gerühmten Männerfreundschaften. Da ist man nämlich in der Zeit, wo Ruhe ist, wo nichts ist, sehr hinnehmend, und irgendwie wird das Gefühl für diese Zeit auch weniger, im Sinne von weniger vorhanden, aber wenn man sich dann wieder trifft kommt es einfach wieder. Immer, eigentlich.

Es wäre ja bescheuert und gleichermaßen unfair, das nur für Männerfreundschaften so zu machen, wo es doch so ungemein schön ist, wenn es so läuft.
Also dann eben: Auf die Menschenfreundschaften! Cheerio.