BANG! Ich bin ich auf einer Party, und das Mädchen, das hier im Blog noch keinen Namen hat, ist auch da. In dieses Mädchen war ich lange verliebt und das war, natürlich, zunächst sehr schön aber dann auch sehr schwierig.
Die Karten, also das Tarot, haben mir da immer Hoffnung gemacht, selbst jetzt im Urlaub sprachen sie von einer neuen Begegnung in Augenhöhe, von neuen Wegen. Auch von Schmerz, aber hey, es geht ja um die Liebe.
Jedenfalls: BANG! Als wir uns vor kurzem sahen, nach einer Zeit, in der wir beide wenig voneinander gehört hatten, ich habe Diplomarbeit geschrieben, sie auch irgendwie sowas, war es sehr schön. Wir waren auf der Burg, und mir tat gut, dass es ihr offensichtlich nicht so leicht fiel, meinen Werbungsversuchen zu widerstehen. Gleichzeitig gefiel mir auch, dass meine Werbungsversuche in mir spielerischer waren als noch einige Monate zuvor, nicht mehr so drängend . Da dachte ich schon “Gut, es wird ruhiger. Ich hab sie noch gern, und hier ist auch etwas zwischen uns, aber das Ungleichgewicht ist nicht mehr so groß. Es wird gehen“.
Das ist sicher einen guten Monat her. Nun ist also die Party, und ich habe nicht damit gerechnet, dass das Mädchen auch hier sein würde. Als sie dann kommt, stehe ich zufällig (aber was ist schon zufällig) vor der Tür, betrachte ihre Ankunft und sie und: BANG!
Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht, dass es sehr leicht zu spüren ist, wenn man unglücklich verliebt ist. Wenn ich aber glücklich verliebt bin, so dachte ich, ohne Zurückweisung, merke ich eigentlich nur, dass ich glücklich bin.
Ich muss das etwas korrigieren, glaube ich. Jetzt gerade, hier auf der Party, spüre ich es deutlich. Da ist durchaus noch etwas in mir für sie. Durchaus.
“Ich bin immer noch ein bisschen verliebt in dich“, sage ich ihr, als wir zu zweit in einem Raum sind, in dem wir uns später noch küssen werden. Sie lacht, und ich höre in dem Lachen ein “Ach J., sag doch so etwas nicht, es war schön, aber dann doch auch so schwierig“.
“Nein, nein“, mache ich, “diesmal gefällt es mir!“, und meine es so. Ich bin glücklich, aber nicht nur.
Und wieder gefällt mir auch, dass sie nicht einfach gehen kann. Dass sie mich heranzieht, sie sich holt, was ihr gefällt. Dass sie meiner Bitte nach einem weiteren Kuss stattgibt, und es eigentlich viele sind. Auch, dass sie sich ziert, dass sie dagegen ankämpft. Es ist falsch, dass mir das gefällt, denn sie hat einen Freund, den ich mag, und ihr Kampf gegen meine Annäherung ist für sie sicher auch ein Kampf für die Liebe zu ihrem Freund. Ich möchte nicht, dass sie diesen Teil des Kampfes verliert.
Aber den anderen, den irgendwie schon.
Im Winter dachte ich, es ist vorbei. Wir sind nicht so gut darin, miteinander zu telefonieren, vielleicht, weil wir eigentlich sehr unterschiedlich kommunizieren, und ich ihre Körpersignale brauche, um sie zu verstehen, vielleicht weil es einfach so ist. Jedenfalls telefonierten wir selten, sahen uns selten, in mir wurde es ruhiger, sie musste nicht mehr kämpfen. Dann das Treffen auf der Burg, auch dort: Ruhiger, gelassener.
Aber jetzt diese Party. Bang.