Manchmal juckt es mich wieder, dieses Blog mit meinen Erfahrungen zum Lieben zu füllen. Interessanterweise juckt es mich sowohl in Situationen, wo es besonders schlimm ist, aber auch in welchen, wo es besonders gut ist.
Dieses Wochenende ist ein besonderes Wochenende, weil es besonders gut ist.
Aber von vorn.
Prozesse sind gewaltig. Ich meine, ich kenne natürlich nur meine eigenen und ansatzweise die meiner Liebsten, aber ich bleibe dabei: Prozesse sind gewaltig. Die Schritte, die man auf dem Weg so geht, führen einen an erstaunliche Orte.
Seit einigen Wochen spreche ich dabei ungern über “Entwicklung”, denn diese Benennung bedeutet immer, dass man momentan “unterentwickelt” ist, und darin ist wenig Liebe für die Person, die man jetzt gerade ist. Diese Liebe ist aber wichtig.
Die Schritte jedenfalls sind heilig und wunderbar, zu jedem Zeitpunkt des Wegs ist man völlig in Ordnung, es gibt kein zu wenig oder zu langsam. Und gleichzeitig ist der Weg ebenso völlig in Ordnung – es ist wunderbar, ihn zu gehen.
Dieses Wochenende lerne ich Massage. Und obwohl ich schon ahnte, dass das ein besonderes Wochenende werden würde, dachte ich doch eher, dass ich eben Techniken lerne und ein bisschen über Energie lerne.
Dass mein Herz dabei die weitaus größere Rolle im Vergleich zum Kopf spielen würde, habe ich nicht erwartet. Mit der Massage kommt ein Zugang zu Menschen in mein Leben, der mir fundamental liegt. Es ist nicht die Berührung allein, die mir gefällt (jeder der mich kennt weiß, dass Berührung wichtig für mich ist), es ist an diesem Wochenende eher die Bewusstheit darüber, was es bedeutet jemanden zu berühren.
Ein Rücken (ich lerne nur Rücken, der Rest käme in der weitergehenden Ausbildung, wenn ich mich dafür entscheide) trägt viel, und jeder von uns hat ein paar Ecken am Rücken, die besonders sind. Wo wir merken, dass wir viel zu tragen haben. Viel auszuhalten. Wo wir einstecken, gegenhalten, und auflehnen, unflexibel sind oder uns nach Ruhe sehnen.
Und so ein Rücken liegt dann vor mir, mit all diesen Sachen, und ich gebe etwas hinein.
Ich hätte es nicht erwartet, aber die Dankbarkeit und Rührung sind groß, so etwas tun zu dürfen.
Der Space, der an diesem Wochenende aufgeht, mit den besonderen Menschen, die sich eingefunden haben, ist ebenfalls groß, und Dinge, die sonst wenig Platz in meinem Leben haben, nämlich Spiritualität (allgemein) und körperliche Nähe (in der Arbeit – privat hab ich sie und bin sehr froh darüber), geschehen darin.
Es ist heilig und wunderbar, es öffnet mich und trägt mich. Liebes Universum: Vielen Dank.