24.04.2005 19:31
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Allgemein

Ich halte mich ja durchaus für kommunikationssüchtig. Gepaart mit meinem Freiheitsdrang hat das dazu geführt, dass ich kein Handy habe, Handy ist nämlich immer auch Verpflichtung (“1 Anruf in Abwesenheit”, “2 ungelesene SMS”), ich aber andererseits nen Rappel kriege wenn ich nicht morgens und abends meine Mails abrufen kann.
Mails sind nämlich super flexibel, die können zwischen einer SMS und einem langen Brief alles sein.

Diese Form der ständigen Erreichbarkeit, diesem Wunsch, ständig mit meinen Lieben kommunizieren zu können (ohne es zu müssen), find ich super.
Ich kriege gerne Mails, ich lese gerne Blogs, und mag es, wenn da Bezüge sind, wenn man sich zugehörig fühlt.
Das stieß mir gerade etwas quer auf, als ich gerade die Zeile “I wish all my friends were online all the time” vor mich hin sang.

Letztlich ist das ja der Wunsch, dass da immer jemand ist, der oder die für einen da ist, einem zuhört. Also der ganze Quatsch, den ich in Beziehungen doof finde, kommt so hinterrücks zu mir zurück, auf digital gemacht.
Verstörend. Ich hasse doch jede Form der Abhängigkeit (u.a. deswegen trinke ich auch keinen Alkohol), und jetzt muss ich für eine meiner beiden, die ich mir erlaube (Kaffee und Internet) auch noch einsehen, dass sie dem sehr ähnelt, was ich immer seltsam fand.
Naja, immerhin sind es ganz viele Leute, nicht eine Person, das ist zumindest nicht exklusiv, aber dafür doch ganz schön abhängig, halt.

Selbsterkenntnis stinkt. Aber hey, niemand hat gesagt der Weg ist nicht schwer. Jetzt muss ich nachdenken. Und Ravioli essen.

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