06.05.2005 12:44
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Allgemein

Ich dachte, es wäre Erich Fromm gewesen, der sagte, eine Beziehung zwischen zwei Menschen (oder mehreren) sei auf der sozialen Ebene erstmal nichts anderes als ein Regelsatz, eine Sammlung von Konventionen, ein Vertrag.
Jetzt finde ich das beim Durchblättern von “Die Kunst des Liebens” nicht, aber das läst sich nicht ändern.
Vielleicht war es auch Luhmann. Ganz egal.

Jedenfalls ist das irgendwie ein charmanter Gedanke. Denn wenn dieser Regelsatz ein Vertrag ist, bedeutet das zwei Sachen:

  1. Er ist willkürlich festgelegt, d.h. man kann ihn ändern oder neu aufsetzen.
  2. Es muss irgendwelche Regeln geben, die implizit schon vorhanden sind, und die man explizit machen könnte

Ich spiele mit dem Gedanken, mal solche Verträge aufzuschreiben, oder, ähnlich der Creative Commons Lizenzen, mit Drop Down Menüs zu simulieren.
Allerdings bin ich etwas vorsichtig. Bisher habe ich noch kein Projekt aus diesem Blog durchgezogen (weder hab ich die Bildzeitung gekauft, noch hab ich die Male gezählt, wo ich mich nicht für den Tod entschieden habe, aber naja, der Gedanke zumindest ist attraktiv.

Die Explizierung des Impliziten ist immer sehr erhellend, finde ich, und es wäre mir ein großer Spaß, mal meinen persönlichen Liebesvertrag aufzusetzen…

Ich muss öfter Seinfeld schauen. Auch wenn es da eher um Sex mit Freunden als um Verträge mit Geliebten geht:

§1 – No calls the next day.
§2 – Sleeping over is optional.
§3 – The good night kiss is bourgeois.

Super.

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