So, diesmal keine Spoilerwarnung. You can’t spoil documentaries.
Ein Choreograph bringt 250 Kindern und Jugendlichen ein Stück bei, das sie dann mit den Berliner Philharmonikern aufführen.
Und mit diesen Kindern und Jugendlichen, vorwiegend Berliner Hauptschüler, ein paar Oberstüfler und nichtmehrSchüler, passiert etwas während dieser Zeit.
Sie werden gefordert und auf sich zurückgeworfen. Die Schutzversuche der Lehrer, die es gut meinen, und die so gehen: “Sie sind am Limit, sie verunsichern sie” laufen ins Leere, weil der Typ, der das macht, hart ist zu den Kindern. Aber er vertraut ihnen.
Und die Kinder erzählen am Anfang von ihrer Unsicherheit, von “Wir schaffen das nicht” und “Er erklärt uns das nicht gut genug”, dölmern rum und finden es doof, weil es keinen Spaß macht.
“This is serious”, erklärt der Choreograph. “But I, for one, enjoy the seriousness of dance”.
Und am Ende erzählen die Kinder Dinge wie “Ich glaube, es steckt noch viel mehr in den Leuten, wenn wir nur richtig wollten.”
Nach der Aufführung stehen ein paar kleine Mädchen, so 4., 5. Klasse vor der Kamera und machen einen Singsang, in dem die Zahnlücken und Berlin die Bilabiale verhindern: “Wir haans geschafft, wir haans geschafft”.
Und ich glaube, innerlich meinen sie nicht nur die Aufführung.
Im Film wird viel über das gesprochen, was in einem steckt, über Kreativität und Bestimmung, über den eigenen Weg, über Steine darauf.
Und die Kinder haben alle einen großen Schritt gemacht, und haben etwas über sich gelernt.
Und ich habe am Ende ein bisschen geweint, nur kurz, weil ich zurück auf den Bierwagen musste, und habe gewusst, warum ich Therapeut werden will: Weil in jedem Menschen das steckt, was in diesem Film in den Kindern zu sehen ist.