18.12.2005 22:07
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Allgemein

Gestern abend schrieb ich folgendes:

“Menschen, die sich mir gegenüber kongruent darstellen, “echt” sind, vermitteln mir ihre Gefühle für mich aufrichtig und direkt. Und wenn das positive Gefühle sind, sind sie herzlich.”

Völlig zu Recht frug man in den Kommentaren nach:

“Und was ist wenn diese echten ausgedrückten Gefühle eben mal nicht so “positiv” sind?”

Tja. Verdammt gute Frage. Ich fühle mich im Umgang mit Marveille in letzter Zeit nicht so gut, eben weil sie… Ja, was eigentlich. Weil sie nicht kongruent ist? Oder weil mir nicht schmeckt, was sie so für Gefühle für mich hat?

Das ist arg schwierig auseinander zu klamüsern, aber wir haben gerade darüber gesprochen. Ob es nur an mangelnder Zeit liegt, oder an mangelndem Interesse, dass sie sich nicht so oft mit mir trifft, wie ich das gern hätte. Ob die Körperlichkeiten mit mir für sie das gleiche sind wie für mich (nämlich Ausdruck von Intimität und Nähe), oder nur Bedürfnisbefriedigung.
Ob, und das ist der Hauptpunkt, wir die gleichen Gefühle füreinander haben.

Das tun wir scheinbar nicht, und schon sind wir mittendrin in den “nicht so positiven” Gefühlen. Ich lag im Bett und war ein bisschen traurig, und habe mir selber die therapeutischen Fragen gestellt, die ich bald schon Klienten stellen werde.
Ein Weg meiner Lösung war, dass ich dieses Problem nicht verbergen müssen wollte. Also hab ich angerufen, hab ihr von meinen Unsicherheiten erzählt, und habe deutlich gemacht, dass ich das nicht zu ihrem Problem machen will, sondern schlicht will, dass sie um meines weiß und sich irgendwie verhalten kann.

Wie, das wissen wir beide nicht. Aber das Gespräch hat trotzdem gut getan. Ein bisschen Bestätigung, dass wir zwar Unterschiedliches wollen, dass aber die Schnittmenge (auch wenn sie diesmal kleiner ist als das, was ich gern hätte) auch ganz nett ist, und dass sie nunmal grad nicht so was Stabiles “anbieten” kann, wie ich es gern hätte, dass zumindest das aber nicht an mir liegt.
Und Schritt für Schritt geht es ein bisschen weiter, wo auch immer hin. Der erste Schritt war Offenheit. Und “Own your feelings“.

PS: Und just wo ich den verlinkten “Own your feelings”-Beitrag nochmal überfliege fällt mir auf: Es ist zwar ein guter erster Schritt, dass ich meine Probleme bei mir verorte und sie nicht damit vollschmeiße, aber ich könnte mir gerade noch ein bisschen klarer machen, dass meine positiven Gefühle für sie (unabhängig davon, dass ihre Gefühle für mich scheinbar nicht ganz dieselben sind) eigentlich ganz wunderbar sind.
Wie schön, sie zu kennen. So ganz spür ich das grad noch nicht, aber es stimmt trotzdem.

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