Herrgott, was war ich gestern auf einer wunderbaren Feier. Eine so große Seligkeit, ein solcher Frieden, ich war noch heute die ganze Zeit wie besoffen von der Zufriedenheit.

Eine gute Freundin von Paikja macht immer mal wieder eine kleine Feier, diesmal anlässlich ihres Geburtstags, und besagte Freundin kennt einfach nur wunderbare Menschen. Zarte, fühlige, ehrliche Menschen, die sich nicht schämen, und die sich von vielen Zwängen schon befreit haben.
Da kann geweint werden und gelacht, geschmust und getanzt, es wird geküsst und geredet, und alles fließt ineinander, wie es eben ineinander fließen muss, wenn alles frei fließt.

Ungefähr diese Art des Miteinanders ist mein Traum, darin sind die Dinge, die ich mit “freies lieben” umschreibe, realisiert. Unabhängig von der Anzahl der Partner oder der Form der Beziehung: Diese Art zu leben ist ziemlich genau das, was ich erreichen will.

Ich glaube, eine der Frauen hätte mich auch gern mit nach Hause genommen, und der Grund, dass ich dazu keine Lust hatte (ganz egal ob ich die Signale richtig gedeutet habe oder nicht), reiht sich in die schönen Seiten des Abends perfekt ein: Ich war bereits so voller Liebe und Glück, dass die Aussicht auf eine zärtliche Nacht zu zweit mir nicht als Steigerung erschien, sondern fast wie ein banales Ende einer unglaublich schönen Nacht, so als wäre all die Zärtlichkeit und Nähe nur ein Weg hin zu Sex.

Ist natürlich irgendwie Quatsch, die Nacht wäre sicher völlig traumhaft geworden. Wunderbare Frau. Aber das Gefühl war eben wie es war.

Außerdem war ich müde.

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