27.04.2005 0:30
0 Kommentare »
Allgemein

Den folgenden Gedanken hatte ich in meinem ersten Blog gebloggt – ja, genau ein erstes Blog. Aber es war nur zum Testen für eine Freundin, da wusste ich noch nicht, dass es auch mir gefallen würde.
Jedenfalls ist der Gedanke von damals irgendwie charming, und ich musste gerade daran denken.

So wie es die “lie by omission” gibt, also die Lüge durch Auslassung, so gibt’s das auch beim Leben. Ständig. Eigentlich trennt einen immer nur eine dumme Idee vom Tod.
Man wartet auf die S-Bahn, man steht am Zebrastreifen, man geht über eine Brücke, man füllt Öl nach…

Obwohl sich Otto Schily und Konsorten ja wahrhaft Mühe geben, alles so sicher zu machen, dass man gar nicht mehr selber entscheiden muss, gibt es jeden Tag einige Situation (morgen zähl ich mal mit…), wo man “um Haaresbreite” mit dem Leben davonkommt.
Und das Haar ist die eigene Entscheidung, es nicht zu tun. Oder vielmehr, und das ist genau der Punkt:
Das Fehlen einer Entscheidung, es zu tun. Man geht nicht auf das Gleis. Oder auf die Straße. Oder übers Geländer.
Das interessante ist, dass ich noch nichtmal vielen Leuten unterstelle, besonders am Leben zu hängen. Sie treffen einfach in all diesen Momenten überhaupt keine Entscheidung, sie handeln einfach nicht, und genau deshalb überleben sie.
Living by omission.

“Your next step determines wether you live or die. Choose now.” stand mal in einem netten Roman.
Ich bin geneigt hinzuzufügen: “Or don’t choose at all.”

Kommentieren