Ich war gestern auf einer Party, und auf Parties muss man bekanntermaßen flirten. Das macht den Spaß an Parties aus. Und Tanzen.
Jedenfalls merkte ich, dass ich große Lust hätte, jemanden zu “erobern”, und dann merkte ich, dass ich “erobern” gar nicht in Zollzeichen setzen muss, weil es stimmt: Ich, und ich wage zu verallgemeinern: man, will erobern.
Es gab schon mehrere Liebesgeschichten in meinem Leben, bei denen ich mich durch ihre Alltäglichkeit, ihre Einfachheit, schnell abgeturnt fühlte, zumindest ein bisschen.
So bin ich denn auch sehr wankelmütig, was Nähe/ Lust angeht (worunter eine Person gerade etwas zu leiden hat, befürchte ich…), weil ich halt alles erst ganz spannend finde, dann zu alltäglich, woraufhin ich weniger will, und dann, im Entzug, wieder mehr will.
Yin und Yang.
Jedenfalls ist das Erobern ein ziemlich großer Teil am Flirten, glaube ich. Das Ziel, also irgendwas zwischen Reden und Knutschen, ist irgendwie sekundär. Schien mir gestern.
Wenn man das einfach haben könnte, zum Beispiel auf einer dieser Knutsch- oder, ganz neu, Kuschelparties, verliert es wahrscheinlich schnell an Reiz, weil man eben nicht erobert.
Womit wir beim allbewegenden Motor des Menschseins sind: Dem Ego.
Man will gewinnen, wenn man erobert. Und wenn man erobert wird, gewinnt man auch, weil man erwählt wurde. Allüberall wird das Ego geschmeichelt, oder eben verletzt, und beides wird gern mit Lieben und Hassen verwechselt.
Vielleicht ja auch zu Recht, je nach Bezugspunkt…