17.07.2005 19:55
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Allgemein

In unregelmäßigen Abständen denke ich ja immer diese ganze Bloggerei ist, so schön sie fürs Ego auch immer sein mag, eigentlich Quark.
Das Netz quillt über vor lauter Information, und mindestens 3/4 davon sind Schrott.

Diese Einschätzung des Bloggens führt dann, weil ich halt über mein Leben, genauer: mein Lieben, blogge, immer dummerweise auch dazu, dass ich mich selber langweilig finde.
Jetzt, wo ich in den letzten 48 Stunden nur eine (in Zahlen: 1) e-mail bekommen habe, und e-mail neben Schokolade nun wirklich meine einzige Sucht ist (nagut, e-mail ist nur eine Manifestation meiner Kommunikationssucht, das geht auch per Telefon und face to face), verstärkt sich dieses Gefühl noch.

Aber zum Glück hält das alles meist nicht all zu lange an, weil dann doch wieder was passiert, was ich cool finde, und dann auch wieder blogge.

In diesem speziellen Fall ist es die scheinbare Langweiligkeit, oder vielleicht die Trübheit (heißt das so?) eines anderen Lebens, die mich bloggen lässt. Das Statistik-Tool hinter meinem Counter hat mir verraten, dass jemand über den Suchbegriff “was muss mann tun bei sex” via Yahoo hierher gefunden hat.

Das finde ich aus drei Gründen bemerkenswert.

  1. Der Suchbegriff an sich. Das klingt für mich so, als suche da wirklich jemand nach einer Anleitung, wie das funktioniert. Das ist spannend. Das ist Aufklärung im 21sten Jahrhundert, da bemüht man halt grade eine Suchmaschine.
  2. Offensichtlich ist diese Aufklärung aber nicht so einfach. Ich stehe (übrigens bin ich nur dank des Rechtschreibfehlers, wenn es denn einer ist*, überhaupt drin) an Position 993. Neunhundertdreiundneunzig! Yahoo zeigt 10 Ergebnisse pro Seite. Um hierher zu gelangen musste man also auf 98 Seiten nichts finden, noch ein 99. Mal klicken, nur um wieder nichts zu finden… Was mich zurückbringt zu der Behauptung, 3/4 des Inhalts im Netz sind nicht zu gebrauchen. Noch nichtmal ne Anleitung zum Ficken gibt’s.
  3. bewegt mich das dann doch, weiterzumachen. Der missionarische Gedanke wurde wieder gestärkt! Wenn Fragen wie jene noch offen sind… dann sollten wir alle viel, viel mehr über Liebe und Sexualität nachdenken. Und reden. Und schreiben.
*Oh Mann, allein die Frage ob “man” oder “Mann” gemeint war, erzählt ja schon Geschichten. Ersteres spräche von einem umfassenderen Unverständnis, einer Wissbegierde bezüglich der Begierde, letzteres ist ja fast schon emanzipatorisch. Der moderne Mann wundert sich: Rein, raus, soll das etwa alles sein? Aber beim besten Willen, viel mehr wüsste ich nicht… Also schnell gesuchmaschint.

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