18.09.2005 2:02
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Allgemein

Das Gespräch in der Küche mit diversen, wechselnden Mitbewohnern und der ausgesprochen süßen Freundin des einen, die mich aber leider vor einiger Zeit im Gespräch mit ihm als hormongesteuert und überflirtig bezeichnet hat (hmpf), verlief sich leider etwas unglücklich.
Erst gab es ein Missverständnis zwischen mir und ihr, dann ein aufgedrücktes Thema, das nicht gut lief, und dann saß ich plötzlich ganz allein in der Küche…Naja. Aber vorher war es sehr interessant!

Wir redeten über eine neue Frau im Leben meines einen Mitbewohners.
“Bist du verliebt?” wurde er gefragt, weil er den Kuchen so schön herrichtete, und, bewusst pathetisch, antwortete er “Nein, ich liebe sie!”, um dann nachher deutlich zu machen “Nein, Quatsch. Aber verknallt bin ich schon.”.
Damit war dann auch die übliche Dreifaltigkeit genannt, mit der man gerne das beschreibt, was über Freundschaft, die sich in Bekanntschaften, Freunde und beste Freunde einteilen lässt, hinausgeht.
In Anlehnung an ein hervorragendes Chatgespräch vor einigen Tagen sagte ich dann, ich hätte diesen dreifachen Kippschalter nicht, ich hätte einen Dimmer.
Und im Rahmen solcher, sagen wir mal, passend gedimmten Zwischenmenschlichkeiten, sprach die ausgesprochen süße Freundin von etwas, was ein Freund von ihr mit seiner Exfreundin nun habe:

Eine “friendship with benefit“. Das gefällt mir sehr gut!

Das klingt doch einfach schön! Gerne als Fickbeziehung aufs Ficken reduziert, durch das Wort dann die Erotik auch gleich mit reduziert auf Rein-Raus, ist das doch eigentlich ne wunderbare Sache. Ich sehe ein, das mag oft nicht klappen, aber meine Erfahrungen mit Sex mit Freundinnen sind durchweg positiv. Und das dann positiv zu konnotieren als benefit gefällt mir sehr gut.

Klar, das ist auch wieder ein Label. Aber ich sehe irgendwie ein, wir brauchen Label. Ich war ja auch froh über das Label “Poly”, weil man erst mit nem Namen für die Schublade woanders fragen kann, ob die auch so ne Schublade hätten.

Ach, und noch zu den friendships with benefit, wenn wir schon beim Labeln sind: Die bleiben meiner Meinung nach auch danach noch Freundschaften. Was für mich sehr deutlich zeigt, dass die Unterscheidung von dem einen Tripel (Bekannte, Freunde, beste Freunde) und dem anderen Tripel (verknallt, verliebt, geliebt) nicht anhand des Sex erfolgen kann. Und wenn ich verliebt bin, wir aber keinen Sex haben (Entfernung, Streit, Herpes, was auch immer), würde man wohl kaum denken, dass sich da das Label ändern muss.

Ich jedenfalls finde den Gedanken von neuen (hübschen) Labels wie “frienship with benefit” super, auch wenn das Ziel ist, dass ich einzigartige Labels vergebe, die zu erklären dann eben ein bisschen dauert.
Statt “Das hier ist eine gute Freundin” oder “Das hier ist meine neue Flamme” halt
“Das hier ist Marie. Wir mögen uns sehr, telefonieren circa 3 mal die Woche, berühren uns gern und haben uns gestern das erste Mal geküsst. Es war sehr schön.”

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