07.10.2005 23:04
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Allgemein

Messer links, Gabel rechts, beinahe alle Regeln einer Gesellschaft sind willkürlich. Du bist ein Mann, ich bin eine Frau, das ist grün, das ist blau, das ist gut, das ist schlecht. Alles halt festgelegt.
Deswegen haben bestimmte Leute (vorwiegend Nazis und anderes Gesocks) so ein Problem mit fremden Kulturen, da gibt es andere Regeln.
Unser Blau kann in Italien Azurro oder Blu sein, in Japan ist man mit Stäbchen. Huch!

Auch in Liebesdingen gibt es zig solche gesellschaftlichen Regeln. Wann man sich küssen darf, was man beim ersten Date fragen darf, wielange man als 15-jähriger bei einer Beziehung warten muss, bis man Sex hat. Solche Sachen.

Und natürlich gibt es auch Regeln, wie Leute, die lieben, mit anderen Menschen umgehen dürfen. Wenn der Süße anruft, dann spricht man selbstverständlich mit ihm, sogar wenn Weihnachten ist und die Großeltern zu Besuch sind. Allerdings dürfte man beispielsweise nicht am heiligen Abend die Simpsons gucken, oder vorm Weihnachtsauflauf eine SMS schreiben. So ist das eben.
Und am Wochenende, wenn ich die Wahlschwester besuche, werde ich auf dem Boden schlafen und ihr Lieber mit ihr in einem Bett.
So ist das eben.
Das ist auch gar nicht das Problem. Es klingt vielleicht ein bisschen enttäuscht, weil ich in der Tat Angst habe, dass ich verglichen werde (und verliere), aber eigentlich handhabt die Wahlschwester das ganze Thema sehr gut und liebevoll, und meine Angst ist halt irrational.

Aber zurück zur Sache: Ein Problem hat man immer dann, wenn man andere Regeln fühlt, als die Gesellschaft um einen rum so für richtig hält, klar. Dann ist man nicht Teil der Kultur der Gesellschaft, sondern Subkultur.

Jedenfalls werden ja diese Regeln einer Gesellschaft allüberall eingespeist. Und letztens hatte ich großen Spaß mir auszumalen, wie Filmszenen aussähen, wenn sie die Normen im Hintergrund hätten, die ich so fühle.
In vielen Filmen ist ja die jeweilige Liebesgeschichte nur hintergründig, die könnte man leicht ändern, ohne dass der Film sich groß ändert.
Dann hätte Marty McFly eben nicht nur Lorraine in der Gegenwart sitzen lassen, sondern vielleicht auch Mary-Jane.
Und Benjamin Braddock hätte, während er an die Fensterscheibe in der Kirche klopfte, statt “Elaine!!” eben “Elaine!! Marsha!!” gerufen. Oder es wäre noch anders gekommen, und Elaine und Carl hätten den Priester kurz gebeten, ob Ben mitmachen könnte.
Und vielleicht hätte Rose Dewitt Bukater doch noch Jack Dawson retten können, wenn ihr noch jemand geholfen hätte…

Über die Lieder wage ich gar nicht nachzudenken…
I want to marry two lighthousekeepers,
whom I could see in turns…

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