Jetzt, wo die Trennung und der Auszug geschehen sind, kümmere ich mich mehr um mich. Nach wie vor bin ich zwar froh, dass Cullawine und ich in Kontakt bleiben, wir einen gemeinsamen Umgang suchen, aber ich stelle auch immer mehr fest, was bei mir so alles passiert ist, und dass ich mich darum kümmern muss und möchte.

Das vorrangigste und schlimmste: Dinge, die mich ausmachen, sind aufgeladen mit Schuld und dem Gefühl, sie wären falsch. Solche Setups machen einen ganz schnell psychisch krank, also schnell da ran.

Vorweg: Ich werfe Cullawine nichts vor. Auch sie kann nicht aus ihrer Haut, und ich habe mich selber entschieden, ihre Erwartungen zu erfüllen zu versuchen. Aber jetzt stehe ich da und will da raus.
Immer noch meldet sich ein schlechtes Gewissen, wenn ich Menschen nah komme, sowohl körperlich wie seelisch. Die Hemmung sitzt tief.
Es kommt der Impuls, jemanden zu küssen, einfach flüchtig auf die Wange, weil es ein schöner Moment ist und Liebe in mir ist, und das schlechte Gewissen kommt mit. Es sind Gedanken von Vergleich (“Darf ich hier lieben, wenn es mir bei Cullawine nicht gelungen ist?”) und Schuld (“Wenn Cullawine das wüsste, wäre sie verletzt”), die sofort wachwerden, und ich will sie nicht haben.
Ich will sie nicht haben, weil ich die Liebe in mir für etwas Gutes halte, so pathetisch das klingt. Ich will sie äußern können, will sie leben können. Ich lese von Mehrfachbeziehungen von Liebe ohne Eifersucht, davon, dass Menschen ganz (wirklich ganz) sie selbst sein können, und mein Herz geht mir auf. Das ist mein Weg.

Ich muss ihn jetzt freischaufeln. Sein, wer man ist. Zu dem stehen, was man will. 2008 wird das Jahr sein (hoffe ich), in dem ich Entscheidungen treffe, die mich näher zu mir führen. Immer wieder überlege ich, treuer zu mir zu stehen. Das würde vor allem bedeuten, mich mehr mit Gleichgesinnten zu umgeben. Es strengt so an, immer wieder anders zu sein, die eigenen Gefühle nie in einer Normalität aufgehoben zu fühlen. Kein Wunder, dass sich bestimmte Dinge falsch anfühlen…

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