03.11.2005 13:29
0 Kommentare »
Allgemein

Wenn jemand Liebe will, dann gibt es so etwas wie Liebe nicht, sondern nur Beweise der Liebe.
Izabelle in die Träumer

Das hab ich gerade online gefunden.
Den Film kenne ich nicht, aber der Satz spricht mich auch an. Der Autor, wo ich es fand, erlebt zugleich Zustimmung und Ablehnung. Kann ich verstehen.

Der Konstruktivist und Realist in mir sagt: “Ja, logisch. Es existiert ja für mich nur meine Wahrnehmung und meine Konstruktion, also meine innere Welt. Dann kann also nur der Beweis einer Liebe bei mir ankommen!”
Der Philologe (bin ich sowas?) aber ruft: “Ey! Klar gibt’s die Liebe auch so! Wenn es sie nur durch Beweise gäbe, gäbe es Liebe ja nur wenn was zurückkommt! Wie ätzend!”
Immerhin bin ich ja der Meinung, dass Liebe erst dann richtig geil ist, wenn sie eben nichts zurück erwartet.

Die Lösung liegt für mich in der Verortung der Liebe: Izabelle sieht sie im Gegenüber (Darum sagt sie wohl auch “Wenn man Liebe will”, nämlich von jemand anderem, wie der Autor treffend beschreibt). Und dann kann sie in der Tat nur die Beweise sehen, kann nie die Liebe ihres Partners erfahren.
Ich aber sehe sie ja in mir. Und meine Liebe kann ich sehr wohl spüren.
Und, auch wenn man jetzt argumentieren kann, dass ich mein inneres Erleben als Beweis für ein abstraktes Gefühl verwende, das stützt auch meine These, dass Liebe immer bei einem selber anfängt und vielleicht, so scheint es ja hier, auch gleich wieder aufhört.
This is the great individualism.

Kommentieren