30.12.2005 23:08
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Allgemein

Es gibt, so eröffenete mir die Wahlschwester dankenswerter Weise, gelegentlich einen interessanten Fall in der Kindsentwicklung.

Da gibt es nämlich Embryonen mit X und Y-Chromosom (klassischerweise assoziiert man hier: Mann), die so vor sich rum entwickeln, und irgendwann in der Entwicklung geht ein bisschen was quer: Diese Leute haben nämlich keine Testosteronrezeptoren. Heißt: Das ganze Testosteron, was in der Entwicklung so produziert wird, zieht unverrichteter Dinge wieder ab.
Auch bei Testosteron assoziiert man klassischerweise Mann. Kleine Anekdote: Wenn man Frauen Testosteron spritzt, werden die zum Einen ganz fürchterlich spitz auf Sex und zum Anderen aggressiv. Wenn man Männern die gleiche Menge spritzt, passiert nichts. Wir agieren schon am Limit…

Nun gut. Wo stehen wir also? Diese Leute sind genetisch Männer, bezüglich der hormonellen Entwicklung aber das absolute Gegenteil.
Dabei kommen phänotypische Frauen raus, mit ein paar Besonderheiten.
A) haben sie neben völlig ausgebildeten Vulvae auch Hoden – die sind zwar im Bauch, aber sie sind eben da. Eine Gebärmutter haben sie allerdings nicht.
B), und das ist das eigentlich gender-troublige daran: Die sehen super aus. Null Testosteron heißt: 100% weibliche Merkmale, beinahe prototypisch weiblich. Sie sind Eva.
Diese Menschen sind häufig sehr groß, schlank und feingliedrig und haben keinerlei Sekundärbehaarung, also weder Arm-, noch Bein-, noch Achsel- noch Schamhaare.
Tipptopp super schöne Frauenkörper. Regelrecht zynisch, dass sie nicht fortpflanzungsfähig sind.

Viele dieser Leute werden Models, logisch.
Aber wie irre! Und ich frage jetzt, die Fakten sind ja da: Sind das Männer oder Frauen? Wenn die auf Männer stehen, sind sie dann homo oder hetero?

Tja…

An dieser Stelle möchte ich die geneigten Leserinnen und Leser dazu einladen, sich von der Geschlechtsdichotomie zu verabschieden.
2 Geschlechter zu postulieren macht offenkundig keinen Sinn. Und in diesem Beispiel ist soziales Geschlecht (gender) oder Transsexualität nicht mal drin.

Für einen krönenden Abschluss könnt ihr euch nochmal ein neues Geschlecht anschauen: Buck Angel, Porno-Darsteller, bekannt als der “man with a cunt”.
Achtung: This is not for the faint of heart.
Irgendwann war der mal ne Frau, so liest man aus dem FTM (female-to-male) Schildchen, aber hey… so wie er jetzt aussieht, spielt das wirklich eine geringe Rolle.

Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert.
Please choose your race, age and gender.

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