Ich bin, und ich bin das bekanntermaßen oft und schnell, mal wieder verliebt. Wie mir das gleichermaßen oft passiert, hat das Mädchen, in das ich mich verliebt glaube, einen Freund. Das schreckt mich eigentlich wenig, im Grunde wäre ich ja ohnehin lieber Secondary, und diesmal ist der Freund sogar bedeutend liberaler, oder vielleicht einfach reifer, da älter, und nachdem ihm das Mädchen, das ich noch nicht lange genug kenne, um ihm ein Pseudonym zu geben, von der gemeinsamen schön verbrachten Nacht erzählt hatte, trafen wir uns zweimal zu dritt, und beide Treffen schienen mir unbelastet.
Was mich durchaus mehr schreckt, ist, dass ich zwar verliebt bin, mich also dabei bin in sie zu verlieben, sie aber leider nicht. Das ist für mich nicht neu, ich kann mitsingen wie bei einem Lied, das man eigentlich nicht gut findet, aber, weil es so oft lief, naja, dann singt man es eben mit.
Auf der Suche nach dem, was mich daran verletzte, denn das tat es dummerweise (eine Suche, auf der sie mich netterweise begleitete), fand ich eigentlich nicht viel. Einzig der mögliche Ausgang, dass das, was wir bereits haben, aufhören könnte, ängstigte mich, aber eigentlich war ich sicher, dass es etwas Gutes wird, weil wir uns mögen und bedachte Menschen sind.
In dem Zusammenhang, und es ist wichtig, ist mir nochmal aufgefallen, was Verliebtheit für mich bedeutet. Es bedeutet nämlich gerade nicht “mehr wollen”, sondern im Gegenteil, genau das besonders zu schätzen, was gerade da ist, auf dem gleichen Weg im gleichen Tempo weiterzugehen und mal zu schauen, wo man ankommt. Nicht beschleunigen, nicht die Richtung ändern.
Und genau deswegen ist es auch übrigens zum Einen nicht bedrohlich, wenn ich in jemanden veliebt bin, und auch für mich nicht ganz so schlimm, wenn meine Verliebtheit nicht erwidert wird. Es sind ja nur Worte, und ich zücke meines bereitwilliger als andere Menschen. Solange es weitergeht, wird alles gut, denn die Vorraussetzungen sind es meist auch. Nur nichts ändern. Und nicht stehenbleiben.