14.09.2006 11:10
0 Kommentare »
Allgemein

Dem Mädchen aus meinem Umfeld, dessen Freund sich vor kurzem von ihm trennte, habe ich immer geraten, zu tun was sich richtig anfühlt. Private Entscheidungen für das eigene Leben sollten nicht ergebnisbezogen bewertet werden, sondern prozessbezogen. Wenn sie ihn anrufen will, dann soll sie das tun. Natürlich wird das im Zweifelsfall komplizierter, aber wenn es sich richtig anfühlt, braucht diese Entscheidung keine weitere Legitimation mehr.

Bei sich zu sein, auf sich zu hören, nachzuspüren – ich habe noch keine Beratung gemacht, in der mein Klient/ meine Klientin das nicht in irgendeiner Form zum Ziel hatte. Und obwohl es logisch nicht so ganz korrekt ist, schließe ich, dass es krank macht, wenn man das nicht tut.

Ich habe vorgestern nach längerer Zeit das schwangere Mädchen wiedergetroffen, in das ich kurz verliebt war, und das mich ziemlich über meine Vaterrolle hat nachdenken lassen, weil ich letztlich bereit war, Verantwortung zu übernehmen, ich hätte den ganzen Kram mitgemacht, glaube ich. Daraus wurde nichts, weder war sie zu dem Zeitpunkt so richig offen für irgendeine Nähe zu einem neuen Mann, noch verliebte sie sich in mich, aber es war trotzdem schön. Mittlerweile ist die Liebe in mir wieder kleiner und bescheidener geworden, aber natürlich bleibt sie eine wunderbare Frau (und das Kind ist SO süß!).
Beim Treffen vor 2 Tagen habe ich ihr endlich gesagt, dass ich vor einiger Zeit ziemlich in sie verliebt war. Und das hat so gut getan. Nicht, weil ich mir davon etwas versprach, sondern einfach, weil es richtig war, weil ich das Bedürfnis hatte, es ihr zu sagen. Offen zu sein, für sich selbst.

Das Zitat im Titel stammt aus dem Film My Brother Tom von Dom Rotheroe, über den ich vor kurzem schrieb.

Kommentieren