Feylamia chattete mir neulich zu, es sei jetzt das Fest der Liebe, das würde ja gut zu mir passen.
Und ich las gestern abend die chinesische Redewendung: Wer Menschenkenntnis besitzt, ist gut, wer Selbsterkenntnis besitzt, ist erleuchtet.
Weihnachten ist meiner Meinung nicht so sehr ein Fest der Liebe, sondern ein Fest der Aufopferung. Das macht nach der christlichen Tradition ja auch sehr viel Sinn, denn die Liebe Gottes hat sich geäußert, indem er (a) in Form seines Sohnes auf die Erde kam und (b) für die Sünden der Menschen gekreuzigt wurde.
Erst hat er sich also ein Stück weit an seine Geliebten angepasst, und dann hat er noch ihre Probleme gelöst.
Vielleicht mag ich auch deshalb Weihnachten nicht allzu gern. Zwar bin ich mir bewusst, dass man sich in weiten Teilen selber aussuchen kann, wie Weihnachten für einen ist, aber es gibt nunmal auch systemische Beschränkungen, sodass bei uns die Nähe zu sich selbst auch nicht groß genug geschrieben wird.
Paikja und ich sind der Meinung, dass aus dieser Selbstvergessenheit die große Unzufriedenheit vieler Menschen mit dem Weihnachtsfest resultiert. Und sicherlich keine Erleuchtung.