09.01.2007 16:15
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Allgemein

Wenn ich wirklich komplett aufrichtig bin, muss ich meine Unzufriedenheit mit der Beziehung zu Marveille darauf zurückführen, dass ich gern Sex mit ihr hätte, sie aber mit mir offensichtlich nicht.

Ich könnte das noch elaborieren, könnte von unterschiedlich großen Involviertheiten sprechen, davon, dass ich nicht spüre, was von ihrer Seite aus da ist (und ich ja immer wissen muss, was da ist), dass unsere Beziehung seit einem Jahr stagniert, aber wenn ich ganz, ganz aufrichtig bin, ist es der Sex. Ihr Sexleben läuft super, und ich bin neidisch, was ja noch in Ordnung ist, ich hätte halt auch gern mehr Sex, aber vor allem bin ich tatsächlich auch eifersüchtig, und hätte gerne wieder Sex mit ihr. Und ärgere mich, dass sie offenbar keinen Bock auf mich hat (und natürlich leidet mein Ego – es ist ja immer das Ego).

Nun dachte ich zunächst: Mensch, J., das geht nicht, wie scheiße ist das denn? Sex, sex, sex, so bist du doch eigentlich gar nicht drauf! Dann dachte ich aber an meinen Beitrag von neulich, und dass Sex zu wollen ja okay ist.
Im Grunde ist das Muster ja nicht viel anders als beim Verliebtsein, wo es sehr bekannt ist. Mensch mag Mensch, aber Mensch mag Mensch nicht genauso zurück. Bei der Liebe geht es um die Seele, beim Sex um den Körper, und in jedem Fall geht es um Erwartungen. Also ist es eigentlich alles in Ordnung.

Aber: Dumme Falle gebaut. Jetzt sind zwar Erwartungen an Sex genauso okay wie Erwartungen an Gefühle, aber natürlich sind Erwartungen in jedem Fall der totale Bockmist.

Hachje. Warum ist das Liebesleben nur so unendlich relevant, und Sex noch mit dabei? Und warum ist Sex so eine Mangelware, wo doch mein Umfeld jung und schön ist?
Und warum verdammt nützt dieses ganze Wissen über Erwartungen (unnütz und schlecht) und Ego (tut gern weh, kann man nur selber was für) eigentlich im Alltag so wenig?

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