18.03.2007 13:08
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Allgemein

Heiei, ich komme nach der Abgabe meiner Diplomarbeit nicht aus dem Effizienzzwang heraus. Während der DA musste alles gut aufeinander passen. Mittags in der Uni essen, möglichst in Gesellschaft wegen Sozialkontakten, dann in die Bib, lesen, kopieren, ins Wiki schreiben, nach Hause, wichtige Sachen in die Arbeit, Abendessen, noch telefonieren. Gar nicht so sehr zack, zack, aber alles musste schön passen.

Das hab ich mir jetzt über Monate ziemlich antrainiert, und jetzt wo ich frei hab bin ich es noch nicht wieder los. Die Mail lädt hoch, schnell zweidrei Dinge vom Schreibtisch räumen, immer noch nicht fertig?, dann aber mal flott nen Blogeintrag geschrieben.

Mühselig. Ich gebe zu, die Eigenschaft ist sehr oft hilfreich, aber so von 2 Meter Entfernung ist es regelrecht lächerlich tayloristisch. Ich bin ja kein Roboter.

Allerdings hatte ich letztens mit einem lieben Bekannten ein Gespräch über Weisheit, und dass ein großes Stück Weisheit darin besteht, sich wertungsfrei zu betrachten, und hinzunehmen, dass manche Phasen eben nicht so sind, wie man sie gern hätte. “Aha, gerade versuche ich also wie eine Maschine zu arbeiten, obwohl ich frei habe”. Anschauen, zulassen, zurücklehnen.
Das geht bei allen bösen Gedanken, ist aber auch überall gleich schwer.
“Aha, gerade habe ich also Lust auf Sex, es ist aber keiner in Aussicht.”
“Aha, das Mädchen das ich mag investiert kaum etwas in unser Miteinander und ich fühle mich zurückgewiesen.”

Nicht leicht, aber vermutlich wirklich ein sinnvoller Weg. Nothing is ever easy.

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