Taser sind meiner Meinung nach der Beginn einer neuen Art, Waffenkämpfe zu führen. Schon immer waren Waffen gefährlich, und bei den meisten Waffen konnte man auch draufgehen.
Aber nicht alle Waffen sind schon bei ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch ein Foltermittel, mit Angst und Schrecken gratis dabei.
Zur Erklärung: Taser (sprich: “teyser”) sind Waffen, die mit Widerhaken schießen, durch die dann Strom geleitet wird (17.500 bis 50.000 Volt, eine Steckdose (vor der die meisten Leute Angst haben) hat 220 Volt (allerdings ist da vermutlich die Stromstärke höher, ist also nicht direkt vergleichbar)).
Diese Waffen werden als “non-lethal”, also nicht-tödliche Waffen angepriesen, tatsächlich aber sind direkt oder durch Folgeschäden allein in den USA schätzungsweise 270 Menschen mit Tasern getötet worden (Amnesty USA).
Sie sind, wie gesagt, der Beginn. Wir können uns darauf einstellen, dass in Zukunft mehr Waffen dieser Art kommen. Mit “dieser Art” meine ich Waffen, die schon durch ihre Existenz einschüchtern, deren primäres Ziel es weder ist, kampfunfähig zu machen, noch zu töten, sondern vor allem Schmerzen zuzufügen und zu demoralisieren.
Mikrowellenwaffen werden dann die nächste große Sache sein (fühlt sich an als würde man gekocht, aber tatsächliche (Gewebe-)Schäden entstehen nicht), im Anschluss halte ich biologische Waffen für denkbar (flüchtige Gase mit bestimmten Stoffen, die direkt an Schmerzrezeptoren andocken oder so etwas), beides vor allem zur Crowd-Control bei Demonstrationen. Durch die unglaublich abschreckende Wirkung werden vermutlich Demos ohnehin viel kleiner werden. Schon die Existenz solcher Waffen schränkt die Meinungsfreiheit ein.
Der UNO-Ausschuss gegen Folter hält Taser folgerichtig für Foltermittel und rät bspw. Portugal davon ab, diese Schmerzmaschinen einzuführen. Guter UNO-Ausschuss.
Aber jetzt die schlechte Nachricht: In Deutschland entscheiden die Länder über die Dinger.
In Hamburg und Bayern sind sie erlaubt.
via Heise.de