23.03.2005 0:02
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Allgemein

B.hat das Männerthema kurz aufleuchten lassen! Da spring ich sofort drauf an. Wieder fällt mir nämlich auf, dass wir in diesem Thema primär teilen, dass es uns interessiert… und auch da ein wenig unterschiedlich.

Schon vor einiger Zeit stellte ich fest, dass ich mich für den Mann im Kontrast zur Frau interessiere (oder eben nicht im Kontrast, es geht halt um Geschlecht, um Rollen und so), während B. eher den Mann im Kontrast zum Jungen betrachtet (es geht also nicht um Geschlecht sondern um Erwachsensein).

Nun schreibt er, dass sein Prototyp (oder Stereotyp? Was heißt eigentlich was?) vom Mann recht nah an dem ist, was Wiglaf Droste (den ich übrigens auch mag) so ist.

Wahrscheinlich hat es mit der aggressiven Art zu tun, mit der er seine Umwelt betrachtet und zerreist ungeachtet der Anworten die er darauf bekommen könnte.

Spannend! Für mich hört sich total nach einem Jungen an, nach so nem Rotzgör, das um die Häuser zieht und all die Jüngeren schikaniert…

Nicht falsch verstehen: In der Tat gehört viel Mut zu dem, was Herr Droste so anstellt (auf einer “Gegen-Rechts”-Demo fing er seinen Redebeitrag an, indem er auf die PDS wetterte… da guckt man sich aber um, meine Güte…), aber letztendlich ist er schon sehr, sehr egozentrisch, in dem Sinne, dass er die Welt nur aus seiner Warte sehen will und sieht, und das zeichnet für mich keinen Mann aus.

Jetzt überlege ich zwei Sachen:

Wer ist eigentlich mein Prototyp? Und warum haben B. und ich Unterschiedliche? Sind es doch die paar Jahre dazwischen, die mich mehr mit dem emanzipatorischen Gedankengut haben aufwachsen lassen (immerhin ist das neue Männerbild noch ziemlich jung, das neue Frauenbild gibt’s ja so grob seit den 70ern)? Meine Karrieremutter und mein geschiedener (aber trotzdem netter) Vater, der mir also eher nicht als Vorbild zur Verfügung stand?

Mein Vorbild wäre glaub ich etwas älter und ruhiger, so sehr autark, aber ohne sich irgendwie drum zu kümmern, was andere denken. Hm, Mist, das macht Herr Droste auch nicht… Ah, genau, aber er will provozieren, will seine Meinung sagen und gehört wissen. Mein Männer-Prototyp gibt einfach nen Scheiß drauf, der macht sein Ding, und vielleicht passt es wem nicht, aber muss es ja auch nicht.
So möcht ich zumindest gern als Mann sein. Ist so leicht kühl, sehr abwägend, fair, aber eben auch sehr “lone-star”. Dieses “Allein”-Thema ist also bei mir und B. identisch.
Vielleicht ist es doch König Haggard, über den ich schonmal schrieb…

PS: Der ist natürlich irgendwie auch nicht fair… Ach, das ist aber schwer. Ich halt meinen Geist offen.

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