22.04.2005 21:06
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Allgemein

Ich schätze ja sehr jene Momente im Leben, wo ich mich wie im Film fühle. Diese Momente, wo eigentlich nur der Soundtrack fehlt, und es wäre perfekt.
Wenn man richtig Glück hat, hat man mobile Musik dabei und hat sogar nen Soundtrack.

Ich erlebe diese Metapher (bin ich dann meine eigene Allegorie oder so?) sehr gern und oft bei richtigem Sturm (ich mag Sturm…) oder in außergewöhnlich gefühlsintensiven Momenten. Wenn man nachts durch die Stadt läuft, und ganz allein und ganz glücklich ist. Oder ganz zu mehreren und ganz glücklich, aber das ist schwieriger, leaking barrell und so. Natur hilft, Händchenhalten hilft auch. Und Sturm.
Die Metapher funktioniert ganz ähnlich auch mit Büchern, bei denen es etwas gibt, was beim Film nicht so schön gelöst ist: Kapitel.

Ich hatte gerade ein sehr schönes Gespräch mit Powergirl, und es war so schön traurig. Auch traurig. Diese Geschichte ist ja in der Form, wie sie war, wie sie aufzublühen wagte, vorbei, und obwohl das immer okayer wird, ist es halt sehr schade, und darüber sprachen wir.
“Es war sehr schön, dich zu lieben”, habe ich dann irgendwann zu ihr gesagt, und wir haben über unsere Rollen gesprochen.
Ob sie eigentlich zufrieden ist mit der Rolle, die sie in meinem Leben gespielt hat. Ob ich mit ihrer Rolle zufrieden war. Und wie sie meine Rolle in ihrem Leben beurteilt, und wie ich das sehe.

Unser erstes Kapitel ist dabei gut weggekommen. Es war sehr bewegt, unglaublich nah, unglaublich echt, und wunderschön. Wir haben viel gelernt, ich war ihr eine Stütze und Denkanstoß, sie war mir Hoffnung und neu und unbekannt. Und es war auch ganz schlimm. Ich fand es so ähnlich wie bei einem guten, traurigen Roman (ich habe Paulo Coelho gesagt, am Telephon, aber eigentlich ist das gar nicht richtig, der ist nie so richtig traurig). Man kann sich halt super vorstellen, wie die Autorin ein happy end zaubert, aber das Buch ist auch ohne happy end unglaublich toll. Vielleicht sogar toller.

Und nachdem ich ja irgendwann auch den Schmerz umarmt hatte (angestoßen durch diesen Spruch in Harold and Maude: “Be hurt some more“), konnte ich irgendwie dieses Kapitel als ein verdammt gutes Kapitel abgeschlossen wissen.

Was wir momentan haben, so fanden wir dann, ist halt eines dieser Zwischenkapitel, wo man sich immer fragt, wo die Autorin jetzt hin will, warum die Figuren so seltsamen Kram machen. Aber wir hatten auch beide Hoffnung, dass es halt irgendwann ein neues Kapitel geben wird.
Das auf keinen Fall ein aufgewärmtes Erstes wird, sondern eben was Neues.

Man darf gespannt sein. Im August geht Powergirl ins Ausland, für ein halbes Jahr. Vielleicht gibt’s danach ja die Fortsetzung.

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