10.07.2005 20:09
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Allgemein

Letztens noch über die Datingkultur in den USA geschrieben, schon weit aus dem Fenster gelehnt.
Gerade habe ich was gemacht, das hab ich noch nie gemacht.
Ich habe mir die Telefonnummer einer Frau besorgt, und sie angerufen.

Das war lustig, denn sie wusste, genau wie ich, dass das ziemlich direkt, fast frech ist, hatte aber, genau wie ich, irgendwie Spaß daran.
Spaß hatten wir überhaupt eh schon, denn ich lernte sie kennen auf einer Party, wo sie mir gefiel. Als Partygenossin, humorvoll und vor allem als Frau. Sie war nämlich (zumindest auf der Party, sowas kann sich ja schneller ändern als man Pubertät sagen kann) eine der ersten weiblichen Menschen in meinem Umfeld, bei dem ich nicht in der definitorischen Grauzone zwischen Mädchen und Frau fischen musste, die war einfach eine Frau.
Gut, jetzt ziehen alle mir bekannten Damen, die dies lesen, diverserlei Gesichtspartien kraus, aber hey, definitorische Grauzone is spannend as well. Heißt ja nur, dass ich es wirklich nicht weiß, wahrscheinlich meistens, weil ich die Leute als Mädchen kennenlernte und die sich da irgendwie langsam von wegentwickeln.

Jedenfalls bin ich sehr gespannt. In dem Freundeskreis, über den ich sie kennenlernte, eckt sie gerade etwas an mit ihrer sehr direkten Art, und vor allem mit irgendwelchen rumorosen Techtelmechteln innerhalb dieses Freundeskreises (was ich, bevor das hier falsch wirkt, erst erfuhr, als ich schon nach der Nummer gefragt hatte. Also bitte, ja?).
Liberale Liebeskonzepte und offener Umgang sagen mir aber natürlich total zu.

Mal sehen, mal sehen. Jedenfalls ist es wie damals, als ich B. kennenlernte: Es gibt kein Skript.
Wenn man als Mann einen Mann kennenlernen will, geht das nicht über “Wollen wir mal ins Kino gehen?”, weil die ganzen Codes falsch verstanden werden.
Jetzt habe ich, indem ich so ein paar Schritte übersprungen habe, die Skripte für “Mann will Frau kennenlernen” hinter mir gelassen.
“Wie, der hat einfach gefragt ob ihr euch mal trefft?” Das darf man so nicht. Spannend.
Das Telefonat war auch geprägt von (beidseitigem) Wundern über das Procedere. Erstmal alles Bekannte einreißen, dann passiert schon was Neues.
Huiui.

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