Gerade sprach ich mit meiner Mitbewohnerin über dieses Blog (Ist es eigentlich okay, wenn ich dich hier einbinde?), und sie fand, dass ich sehr viel darüber schreibe, wie ich frei liebe, dass sie aber die Position der “frei geliebten” Person viel schwieriger findet.
Damit hat sie Recht, glaube ich, zumindest einerseits.
Ich habe glaube ich einfach mehr Erfahrung damit, selber frei zu lieben. Zu seinen eigenen Gefühlen hat man ja naturgemäß mehr Draht, und in gewisser Weise wäre die Frage nach der Rolle des “Geliebten” egal, denn wenn alle lieben würden, oder vielmehr Lieben, dann wäre das nichtig.
Aber es geht nicht um Wenns und um Wünsche, es geht knallhart um die Situation, dass jemand noch wen liebt, mit ihm Sex hat, die Zeit mit ihm genießt und vielleicht an manchen Tagen lieber mit ihm als mit mir verbringt.
Ich hatte das noch nicht oft (weil ich leider wenig Leute kenne, die die Liebe so sehen wie ich), aber ein paar Mal gab es zumindest das sexuelle Ding, dass sie also noch wen hatte, mit dem es im Bett super, scheinbar sogar besser war als mit mir (glaub ich. Hat sie natürlich nicht so gesagt, es war halt anders).
Dabei habe ich gemerkt, dass das zwar schwierig war, aber ging, solange der Fokus zwischen uns beiden eben auf uns beiden lag. Ich muss spüren, dass Liebe für mich da ist, oder vielmehr dass Liebe zwischen uns ist, dann ist es egal, wo sie noch ist.
Liebe ist kein Kuchen, sag ich, und das muss ich irgendwie spüren, dann geht es. Sobald ich das Gefühl kriege, ich werde verglichen (und verliere dabei), mein Kuchen wird irgendwie abgewogen oder kleiner, geht es mir schlecht*. Solange alles unabhängig bleibt, geht es ganz gut.
Da gehört natürlich auch viel bei einem selber zu, also dass man sich halt immer wieder klarmacht, dass es unabhängig ist. Es ist egal, ob der Sex irgendwo besser ist, solange sie wiederkommt (und wieder kommt, haha, tschuldigung) scheint es ja etwas zu geben, dass sie an mir auch liebt.
Heieiei. So viel Text. Da merkt man gleich, dass mir diese Rolle nicht so vertraut ist…