20.07.2005 20:51
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Allgemein

Ich schrieb schonmal über Allgegenwärtiges Lieben, und auch schon darüber, dass ich es für einen Glücksfaktor halte, wenn man sehr im Hier und Jetzt ist.
Gegenwärtiges Lieben drängt sich auf, und insbesondere der “Don’t” Aspekt daran ist mir letztens (an mir selber) unangenehm aufgefallen.

Ich hänge meinen vergangenen Liebschaften sehr nach. Will nochmal die Nähe wie 99, will nochmal so körperlich sein wie 2002, will nochmal so schöne Brüste sehen und berühren wie 2003, will nochmal küssen wie 2004.
Anstatt froh zu sein, wie es war, hänge ich dem hinterher, und zwar nicht nur als schöne Erinnerung, sondern als “So soll es wieder sein”.
Das passt mir nicht, weil es bescheuert ist.
Weil es nämlich nicht in meiner Macht steht, die Welt zu ändern; nur meine Sicht der Welt, in diesem Fall also die Sicht meiner Erinnerungen, und zwar die Sicht der Gegenwart, des gegenwärtigen J.s auf die Erinnerungen, das alles liegt in meiner Macht.

Und es passt mir auch nicht, weil es dabei viel zu sehr um Macht geht, um “Es soll so laufen wie ich das gern hätte”. Manchmal, z.B. bei Powergirl, ist dieser Aspekt des “Gewinnens” (als Subkategorie von Macht) ziemlich weit vorne: Ich bin ziemlich sicher, wenn sie das nicht irgendwann beendet hätte, hätte ich es getan, ich hatte sogar schon oft überlegt und 2x Kontaktsperre verlangt und gehabt, und dann wäre ich überhaupt nicht so sehr darauf aus, das wieder zu finden, was wir hatten.
Das kommt eher aus Trotz.

Aber Trotz, Reue und Souvernis sind allesamt miese Gründe zu Lieben. Sind vielleicht auch gar kein Lieben.

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