Ich belächle B. ja oft und gerne für seine Misanthropie, wenn er den Sommer verabscheut, oder, gerade wieder, den Herbst und Winter ankündigt als sei der Rest des Jahres nur der Pausenclown.
Aber ich gebe zu… ich mag es ja auch. Besonders mag ich Sturm, und einen Anflug davon durfte ich heute morgen beim Warten auf die Bahn spüren.
Dann zerrt der Wind an mir. “Wie die Sehnsucht”, dachte ich so für mich, dachte aber gleich darauf “Wie schwülstig”. Aber das kann ja mal passieren.
Auch schön ist, bei richtigem Sturm, dieses Geräusch in den Ohren, das man nicht nachmachen kann, was meiner Meinung mit “Heulen” nur unzureichend beschrieben ist. “Heulen” tut der Sturm in Winkeln und Ecken, in meinen Ohren ist es etwas anderes… dieses dumpfe Kabowern. Wenn die veränderte akustische Wahrnehmung, die man beim Einschlafen hat, laut sein könnte, und die Stimmen wegfielen und nur die Veränderung bliebe… so würde es klingen.
Und, da hat B. ganz recht, die ratternden Fenster.
Und dann zu zweit am Fenster stehen und sich kosen… wie vor Jahren schonmal. Das wäre schön. Dumm, dass mein Fenster jetzt auf 1,30m beginnt.