03.11.2005 20:20
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Allgemein

Abgesehen davon, dass zeitgeisty ein weiteres hübsches deutschstämmiges Wort der englischen Sprache ist, kam ich gerade auf diesen Satz.

Heute ist Weltmännertag!

Interessant, dass man das nicht weiß… Ich habs gerade erst erfahren, der Tag ist praktisch vorbei. Es wird wohl leider kein Bedarf an (männlicher) Emanzipation gesehen… so gibt es auch einen Wikipedia-Beitrag zum Weltfrauentag, aber keinen zum Weltmännertag.
Kein Bedarf leider. Und übrigens: Nur weil die meisten Männer den Bedarf nicht sehen, heißt das nicht, dass es ihnen super geht. In den 70ern gab es auch viele Frauen, die gemeint haben, sie stehen gern in der Küche, Röcke sind hübscher und die Männer sollen mal wählen gehen.

Ich sehe den Bedarf für “männliche Emanzipation” sehr wohl, einfach im Zuge der “menschlichen Empanziptaion”, eben unabhängig von Geschlecht, wie ich in meinem Beitrag zu Maskulinismus deutlich gemacht habe.

Jedenfalls frug mich mein Mitbewohner, was denn nun dran sei, was wir denn machen wollen am Männertag, und wir waren beide etwas überfordert. Besonders chauvimäßig sein und auf unser Recht pochen? Ne. Weiblichen Zügen mehr Raum geben? Auch Quatsch.
Und wir wussten es nicht. Und genau diese Desorientierung erschien mir dann sehr zeitgeisty.

“Echt, du weißt gar nicht, was deine Rolle so ausmacht? Hey, find ich voll modern von dir!”

Die Geschlechterrollen bröckeln und bröckeln, und ich finde es gut.
Im Übrigen bin ich ja, weil ich ja nicht wirklich Maskulinist bin sondern Antisexist, nicht für einen getrennten Frauen- und Männertag.
Sexismus trifft immer beide. Immer. Ausnahmslos. Weil Sexismus Menschen Freiheit nimmt. Das ist, je nach der Rolle, auf die man festgelegt wird, mehr oder weniger schlimm, aber es ist Sexismus.

Deswegen feiere ich heute abend noch ein bisschen den 2. Gendertag des Jahres.
Am 8. März ist der nächste Weltgendertag!

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