Achtung, ist nicht nachgeprüft, und ich bin sicher, es gibt eine große Diskussion um die Richtigkeit der Thesen, aber ein gewisser Robin Baker versucht biologisch die Annahme zu widerlegen, der Mensch sei von Natur aus monogam.
Baker schreibt in seinem Buch (ich habe es nicht gelesen, aber er wird es dort sicher schreiben), dass es drei Arten von Spermien gibt: Befruchtungsspermien, Killerspermien und Blockadespermien.
Daraus macht er dann die Vermutung, dass Menschen wohl eher polygam veranlagt sind, denn wofür bräuchte es sonst Killer- und Blockadespermien?
Das wirft natürlich (genau wie bei Homosexualität) verschiedene Fragen auf, inwieweit man das evolutionspsychologisch erklären kann.
Denn: Schwule und Lesben pflanzen sich nicht fort. Und auch die oben beschworenen scheinbar polygam lebenden Männer haben sich ja nur deshalb fortgepflanzt, weil sie die stärksten Spermien hatten, was ja schon irgendwie nicht so gemeinschaftlich ist.
Man könnte fast dazu dichten, dass die Frauen poly waren, die Männer aber kraft ihrer Spermien Schlimmeres verhindern konnten. Vielleicht gab es auch lange ein Matriarchat (wie bei den Bonobos), also eine reine Polyandrie. Wer weiß?
In einem Matriarchat jedenfalls wäre Monogamie nicht besonders wichtig gewesen: Die Tochter erbt von der Mutter. Wer der Vater ist, ist völlig egal.
Ich bin allerdings sehr, sehr vorsichtig mit evolutionären Thesen. Da kann man nämlich alles erklären, wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, und eine nicht falsifizierbare Theorie ist nicht wissenschaftlich.
Und es gibt halt Schwule und Lesben, und es gibt halt eine monogame Norm, und es gibt auch Fremdgehen. All das hängt nur sekundär mit Spermien zusammen, glaube ich.
Aber der Vollständigkeit halber wollte ich es mal erwähnen.