08.01.2006 18:28
0 Kommentare »
Allgemein

Sauwitzig… Ich wurde gerade gut anderthalb Stunden interviewt. Und, wie schon zum Jahreswechsel gemerkt, sind mir die Konzepte mittlerweile viel klarer.

Nach wie vor viel unklarer ist mein Verhältnis zum Blog, und ergo auch zu euch Lesenden. Lest ihr mein Tagebuch? Schreibe ich euch Geschichten? Seid ihr voyeuristisch und ich ein Exhibitionist?
Die Antwort ist natürlich klar, sie ist die Antwort, die man im Psychologiestudium ständig hört und irgendwann ständig sagt: Ein bisschen von allem.

Aber die Antwort ist natürlich feige. Das Ganze wird ohnehin nochmal komplexer, weil hier sowohl völlig Fremde wie Freunde und Geliebte von mir hier mitlesen, sodass ich einen schmalen Weg gehe zwischen Aufrichtigkeit und Datenschutz, zwischen Authentizität und Stil.

Das war schön, das nochmal zu reflektieren.

Apropos: Das wurde mir auch nochmal klarer im Interview, dass auch Polyamory im ersten Schritt im Grunde nur eine Option zum Reflektieren ist, dass es zunächst mal ein sehr kognitiver Prozess ist. Man wirft die Axiome, die für die Liebe so gelten, einmal um, und fühlt erst dann nochmal hin.
Man kann nur eine Person lieben? *rumms*
- Okay, was fühl ich jetzt?
Man hat entweder ne Beziehung oder ne Freundschaft? *rumms*
- Okay, was bist du für mich?

Das ist interessant, weil ich in der Tat jetzt am zweiten Schritt bin, namentlich das Leben, die Praxis, und naturgemäß hier ebenso Fehler mache wie beim ersten Schritt.
Beim Axiomeschmeißen fühlte ich mich eine Weile elitär, dachte, ich hätte Wahrheit gefunden und habe mich isoliert. Das hab ich jetzt weitgehend im Griff.
Und nun, beim Leben, kommen die Erwartungen, wie das nun zu sein hat, ich fühle noch nicht ausreichend hin, was genau da ist, sondern habe schlicht neue Normen.

Gute Erkenntnis…

Kommentieren