20.05.2006 21:18
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Allgemein

Soeben habe ich etwas verstanden, beim Schauen einer amerikanischen Talkshow über Polyamory (hier). Das Video ist ganz nett, und der Gastgeber namens Montel macht seine Sache gut, rückt ins Sachliche, was aufgeladen ist, spricht aber auch deutlich aus, was alles auf den Nägeln brennt.

Jedenfalls geht es da ganz schön ab, und ich habe das Gefühl, die Leute fühlen sich bedroht.
Ganz im Gegenteil zu Homosexualität ist nämlich bei Polyamory (und übrigens auch bei Bisexualität) eine viel höhere Relevanz für die Leute da, die das nicht so machen wollen, weil sie nicht sagen können “Hab ich nichts mit zu tun”.
Schwule kann man verstehen, die sind halt anders. Lesben auch. Aber Bisexuelle und Polyfolk, die haben ja mehr, die sind nicht nur anders, die sind sozusagen “reicher”, die machen den gleichen Kram wie ich, aber noch was dazu.

Damit bedrohen diese “mehr als ihr”-Leute natürlich das, was man tut, weil immer mitschwingt “Warum tut ihr das nicht auch noch?”.

Das hängt wiederum mit dem wirtschaftlichen Denken zusammen. Viel hilft viel, viel haben ist gut. Und Polys und Bis haben halt irgendwie mehr. Kapitalistische Gewinner.

Keine Ahnung was mir das jetzt sagt. Erstmal fällt es mir nur auf.
Eine Sache, die ich draus ziehe, ist folgende: Es ist vermutlich absolut kontraindiziert, Monos, die dem ganzen Polyzeug feindlich gegenüber stehen, zu sagen “Hey, mach das doch einfach auch”, weil das genau das ist, wogegen sie sich wenden. Sie scheinen das als “mehr” zu erleben, und ihre Entscheidung für ein “weniger” dann offenkundig als Scheitern.

Macht das in irgendeiner Form Sinn?

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