Ich habe gerade versucht, die Frau anzurufen, die ich letztes Jahr zu lieben versucht habe. Es ging leider nicht so ganz. Das mit dem Lieben, mein ich, denn zynischerweise liebten wir uns zwar beide, aber sie hat sich dagegen entschieden, aus Kopfgründen, die leider genauso reell sind wie Herz- oder Bauchgründe.
In ihrem Leben war, so hab ich das empfunden, irgendwie kein Platz für mich, trotz des großen Gefühls. Da war immer ihr Job, ihre Aufgaben, nicht zuletzt ihre andere Liebe, die, so sagte sie, halt früher da war.
Ich hab das alles nicht besonders gut verstanden, aber ich hab eine Weile gelitten und keinen Kontakt gewollt, weil ich mich sortieren wollte, und heute habe ich, nach einem Anruf von ihr auf meinem AB, versucht, sie zurückzurufen. Ich hatte keine Angst, weil ich dachte, es wäre okay, aber so ganz…
Es war so symbolisch. Es war nämlich kein Platz für mich, weil Harald Schmidt da war, der ist nur 2x die Woche da, und im Anschluss ist sie mit ihrer anderen Liebe zum Telephonieren verabredet.
“Das wird mir zu spät”, habe ich gesagt, und ich glaube, ich habe mehr damit gemeint als diesen Abend.
Schade. Jetzt merk ich, dass noch Liebe da ist, aber ich merke es nur an diesem unangenehm warmen Gefühl das von den Ohren in die Brust kriecht und am ehesten Trauer oder Reue heißt.
Alles nicht so einfach mit der Freiheit beim Lieben.