21.10.2006 11:23
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Allgemein

Laut meiner aktuellen Theorie ist ein großer Teil der Liebe eigentlich Offenheit.
Logischerweise zieht das nach sich, dass es sich nicht besonders liebevoll anfühlt, wenn keine Offenheit da ist, sondern ein Verschließen.

Genau das passiert mir gerade mit einer Freundin. Ich mag sie sehr gerne, und zwischen uns hat sich ohne jede Form von Verpflichtungsgefühl und Eingeengtheit eine große Nähe entwickelt, die sich auch körperlich äußert. Wir schmiegen oft, küssen uns manchmal, und für mich war das perfekt. Es war unkompliziert, denn kompliziert mögen wir beide nicht, und dennoch nah.

Vor einigen Tagen fing ich dann an, irgendeine Distanz zu spüren, und fragte sie, ob alles okay sei, Jaja, machte sie, nur das mit den Körperlichkeiten ginge gerade nicht.
Ist ja kein Problem, sagte ich, und meinte das so, denn ich hatte mir Sorgen gemacht, und war froh, dass es ihr wohl eigentlich gut ging.
Ein paar Stunden später merkte ich aber, dass ich ganz schön verunsichert bin, und zwar eben weil da ein Teil, der uns offen stand, wieder verschlossen wurde, und ergo befürchte ich, dass sich an der Liebe (in its widest sense, as usual) was geändert haben könnte. Und jetzt weiß ich nicht so recht… sobald man sich in so einer Situation beschwert heißt es, man will nur den Körper und die wichtigen Dinge würde man gar nicht sehen.
Stimmt aber nicht. Wenn sie gesagt hätte: Jaja, alles okay, aber ich möchte meine Mahlzeiten nicht mehr mit dir gemeinsam einnehmen, wäre ich genauso verwundert und verunsichert. Und, das geb ich gern zu, für mich gehört eine große Zärtlichkeit zu den wichtigen Dingen. Zärtlichkeit ist mir Hafen und Konditorei zugleich.

Das muss ich beizeiten lösen.

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