Jahrelang habe ich mich bemüht, eine Beziehung nicht zu brauchen. Denn, so schien und scheint mir, das Brauchen kann nicht die Basis einer Entscheidung sein. Niemand entscheidet sich frei, regelmäßig zu essen und zu schlafen. Es muss eben sein. Eine Beziehung, so denke und dachte ich, muss aber frei begangen werden.
Auch habe ich immer versucht, Gefühle zu Menschen als etwas zu sehen, dass ein MEHR ermöglicht, anstatt sie darüber zu definieren, was alles nicht mehr geht.

Diese Punkte machen es gerade nicht leichter mit Cullawine. Ich gehe durch die Stadt, und sehe immer Dinge, die ich jetzt besser lasse, weil sie ihr wehtäten. Ein Flirt hier, eine Berührung da, ein verliebter Blick.
Und weil ich Cullawine nicht brauche, gibt es wenige der klassischen Gewichte, die jene “Enthaltsamkeiten” aufwiegen könnten. “Man kriegt halt auch etwas zurück” sprach sie, denn sie stimmt mir zu, dass man Freiheiten aufgibt. Dieses Etwas zurück ist für mich nicht so spürbar.

Wenn ich heute entscheiden würde, würde ich mich dagegen entscheiden. Aber wir haben einen Deal (und ich finde ihn gut), dass wir nicht sofort die Beziehung in Frage stellen, wenn es einem von uns mal nicht gut geht. Und das ist schlau, denn ich bin heute viel zu früh aufgestanden und habe die letzten Tage wenig Dinge gehabt, die mein Leben aufregend und besonders machten, dann werde ich immer empfindlich.

Heute entscheide ich es also nicht.

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