08.04.2005 13:58
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Allgemein

Wie ja jeder weiß sind meine Knie kaputt. Seit so ungefähr 5 Jahren ist es vorbei mit Tanzen und ernst betriebenem Sport.
Das ist schade, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass es gar nicht besser wird, wenn ich trauere oder mich ärgere, habe die “Krankheit” umarmt und lebe damit.
Ich meine, hey, andere Leute können keine Tomaten essen. Oder haben kranke Haut. Ich würd nicht tauschen wollen.

Interessant ist aber dennoch, dass so gar nichts dauerhaft hilft: Krankengymnastik, knorpelaufbauende Spritzen, Akupunktur, Ernährungsumstellung, chinesische Tees… nix.
Das spricht ja sehr für irgendwas psychosomatisches.
Geist und Körper sind ja nur zwei Seiten der gleichen Medaille, und für mich ist es wohl an der Zeit, mal auf die Geist-Seite zu schauen.

Vor einigen Tagen sagte mir ein Freund, Knie würden mit Demut zusammenhängen (jedes Körperteil hat seine Entsprechung).

Demut.

Großes Wort. Das hat ganz schön gesessen, denn in der Tat bin ich nicht besonders demütig. Oft bekomme ich den Vorwurf, arrogant zu sein, und ein schwaches Selbstbewusstsein gehört nun wirklich nicht zu meinen Eigenschaften, und mit diesen Vorwürfen konnte ich immer wenig anfangen.
Demut allerdings beschreibt ja keinen Fehler, sonderen eine Richtung, das geht besser. Das kann ich verstehen. Das muss ich dann wohl mal ein bisschen lernen.
Mich klein fühlen im Universum, nicht voller Stolz dankbar sein auf die Geschenke, die ich bekommen habe, sondern voller Demut. Mit dem Wissen, dass ich, gemessen an der Welt, keinen Wert habe, dass all die Geschenke nichts bedeuten außerhalb von mir.

Das ist ganz schön schwer.

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