14.04.2005 11:50
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Allgemein

Paikja ist einer meiner Lieblingsmenschen. Bevor sie kam stand ich noch ein bisschen in der Küche der Nachbar-WG rum, und meine Mitbewohnerin, die um meinen Besuch wusste, kommentierte mein Outfit.

“Schickes Hemd.”
“Danke!”
“Hast du dich schön gemacht?”
“Och, naja, so gelegentlich…”
“Na komm, gelegentlich. Hm?”
“Ach du meinst für Paikja? Nein. Nein nein. Für die muss ich mich nicht schön machen. Da will ich nicht mehr, da ist alles gut so wie’s ist. Keinen Sex, nicht mehr Zeit miteinander… alles super.”

Und es stimmt. Es ist alles super. Wir haben, so stellten wir dann fest, eine perfekte Freundschaft. Ich würde das gern noch globaler nennen, wir haben nämlich eine perfekte Beziehung.
Warum Beziehung? Weil man zu jedem Menschen ne Beziehung hat.
Außerdem ist es ne Spitzenüberleitung zu einer Wahrheit, die wir gefunden haben:

Es gibt keine Beziehungen.
Es gibt immer nur zwei Menschen*, die etwas füreinander empfinden.
Und deshalb sind Überlegungen, wie “Was will ich retten, mich, oder die Beziehung?” Unfug. Wenn man selber nicht mehr bei sich ist, sich aufgibt für die Beziehung, insofern nicht mehr da ist, das alte Ich aus der Beziehung raus ist, mit wem führt dann die andere Person die Beziehung?
Dann tritt, dadurch dass man die Beziehung retten wollte, der (für viele) schlimmste Fall ein: Sie hat nen anderen. Denn einen selber hat sie definitiv nicht mehr.

Und das ist genau der Punkt, warum ich das mit Paikja Beziehung nennen will. Weil es dann nämlich plötzlich nur noch uns beide gibt, und nicht ein ominöses Drittes, was perfekt ist, sondern eben uns, zwei Menschen, deren Gefühle passen.
Schön.

PS: “Liebeserklärung an eine furchtbare Welt” ist Paikjas Erläuterung zu einem Buch von Janosch. Irgendwie passt der Satz aber auch zu diesem Eintrag. Und vor allem zu Paikja und mir.

*oder eben mehrere

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