01.05.2005 1:20
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Allgemein

Gerade war ich bei der Konforma – äh, Konfirmation meines Cousins, und die Feier danach war sehr schön. Familie ist irgendwie doch was Feines. Menschen, denen man nicht nah ist, die man aber trotzdem duzt und die man immer um Sachen bitten könnte, und für die man selber auch gern was tun würde. Blut und Wasser und so.

Die eigentliche Zeremonie aber hat mich nicht berührt. Gerade im Kontrast zum Sufi-Abend, der mich ja wirklich bewegt hat, kann ich doch mit dem Christentum immer weniger anfangen.
Die “heilige christliche Kirche” im Glaubensbekenntnis, das gleichförmige Sprechen, ja Inkantieren von Gesängen und Gelübden, die eher durch das gleichförmige Sprechen denn durch ihren Inhalt Gänsehaut machen, die ewig gleiche Diktion (“Wir sind Gott nah, aber sind ihm auch fern”), die immer überzeugt, aber nie etwas erzählt…
Ich fand es insgesamt doof.
Ich glaube der Pfarrer war auch nicht der beste, die letzte Konfirmation, die ich miterlebte, war besser, war näher am Menschen, aber insgesamt erschien mir dies als ein Gleichschaltungsritual, bei dem nicht nur die Konfirmanden eingenordet wurden, sondern auch alle Gäste gleich nochmal mit.

Ich bin sehr froh, dass mein Cousin den Glauben ganz tief in sich hat, und sich wirklich frei für diesen Weg entschieden hat (seine (coolen) Eltern haben ihm gesagt, er kriegt die ganzen Geschenke auch, wenn er sich gegen die Konfirmation entscheidet. Super), und deswegen kann ich auch mit ihm diesen Tag feiern.
Auch weil, ganz im Gegensatz zum Pfarrer, die Eltern einen lebendigen Glauben haben, einen differenzierten, unideologischen Glauben, den ich irgendwie sehr gutheiße, und bei dem ich froh bin, dass sie ihn haben.
Für mich wär das nichts, trotzdem. Nicht auf die christliche Tour, zumindest.

Ich sollte doch einmal die bürokratischen Hürden nehmen und austreten. Mein Glaube (den ich schon als stark erlebe) hat mit dem Christentum nichts mehr zu tun, wenn ich mal ehrlich bin.

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