16.05.2005 1:52
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Allgemein

Heute nachmittag sprach ich über meinen Kinderwunsch, und meinte dann, dass es doch bescheuert sei, sich so diffus etwas zu wünschen, bei Beziehungen sei das ja auch bescheuert.

Das ist nämlich so. Ziemlich viele Leute, und auch ich ziemlich lange, suchen eine Beziehung. Oder wollen eine Beziehung. Das Verb ist nicht so wichtig, viel wichtiger ist das Objekt.
Eine Beziehung.
Gebeutelt durch das Nicht-Finden dieser Beziehung, machte ich mir so meine Gedanken darum, damals, und kam zu der Erkenntnis, dass das ja auch bescheuert ist, immerhin sollte man Menschen suchen, keine Beziehungen.
Mittlerweile bin ich ja selbst bei dem Suchen skeptisch, ob man nicht einfach mal die Menschen genießen sollte, die halt da sind, ohne Suchen und Finden, aber das ist ein anderes Thema.
Dieses Thema hat ganz viel damit zu tun, dass es Beziehungen eigentlich gar nicht gibt.

Und dann dachte ich halt: “Wie bescheuert, dieser Satz ‘Ich will ein Kind’. Genauso schlimm wie ‘Ich will eine Beziehung’. ”

Dummerweise gibt es einen wichtigen Unterschied. So ein Kind gibt es halt wirklich, das ist kein bescheuertes Konstrukt, sondern ein Wesen.
Oder vielmehr ist es natürlich doch ein Konstrukt, das Wesen gibt’s ja noch nicht, es ist also in diesem Stadium erstmal ein Lebenskonzept, das mir gefällt, aber man kann den Wunsch “Ich will ein Kind” eben nicht durch irgendwas ersetzen, was mehr Sinn macht (bei “Ich will eine Beziehung” wäre eine gute Ersetzung “Ich will eine Beziehung mit dem Menschen da vorne” oder natürlich “Das ist gerade echt schön hier”).
Also will ich wohl wirklich gern ein Kind.

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