In den USA gibt es viele seltsame Dinge, viele Dinge, die mir nicht gefielen, als ich mal für ein paar Wochen dort war.
Aber es gibt auch eine kulturelle Errungenschaft, die ich irgendwie spannend finde:
Die Datingkultur.
“So, what’s that with you and Kate?”
“Oh, we had a few dates. We go out.”
Super! Ein Ding zwischen Freundschaft und Beziehung. Das nähert sich doch meinem Ideal der Dimension, des Kontinuums, doch schon ein wenig an.
In Deutschland hat man entweder:
“Und, was ist das mit dir und Katrin?”
“Oh, ich glaube ich bin verliebt, aber es gibt da ja noch Berta”
oder man muss auf die verruchte Ebene der Äffaren gehen. Alternativ, das wird (ebenso wie die Affäre) gerade wieder moderner, ist die Flucht ins Diffuse, dann hat man Techtelmechtel und Geschichten und Tet a Tetes (sehr hübsches Wort – Kopf an Kopf…).
Aber eine erwachsene, sprachlich klar umrissene Begriffswelt für das, was Männer und Frauen gern miteinander tun, ohne Tricks und drumrum, haben wir eben nicht.
Bandini klagte gerade über etwas sehr Ähnliches (Es muss der Sommer sein, der uns sich damit beschäftigen lässt… gemeines Serotonin).
“Would you go out with me?” ist gesellschaftlich voll drin in den USA, das geht gut, hier kann man höchstens fragen “Gehen wir mal ins Kino?”.
Das ist, genau wie “Gehen wir noch einen Kaffee trinken?” zwar funktional, und jeder weiß was gemeint ist, aber es ist halt nicht die tatsächliche Frage, sondern symbolischer Code.