04.09.2005 1:44
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Allgemein

Die Autorin (warum habe ich eigentlich wohl das Gefühl, es ist eine Frau…?) des Buches, das sich mein Leben schimpft, überbrückt die Wartezeit zum Sequel von Powergirl mit einem kurzen Interlude. Der Cliffhanger, dass ich so sauer auf sie war, war ja ein bisschen Seifenoper, wenn ich mal ehrlich bin. Insbesondere meine Rolle war irgendwie nicht so stark besetzt, da hätte man jemand besseren finden sollen, das Ganze hätte sicher ganz anders gewirkt.

Das muss die Autorin gemerkt haben, und hat meine Rolle irgendwie geändert. Während ich in Folge 202 am Ende noch der böse, verbitterte, irgendwie verständlich zerknirschte aber eben doch der zerknirschte Exlover war, tauche ich jetzt kurz in einer der Folgen auf, während der Powergirl nicht mitspielt, weil sie in Norwegen ist, als romantischer Freundschaftsretter, als reumütiger Sünder, der merkt, dass er wohl auch Schuld hat.

J. kommt nach einem gelungenen Konzert nach Hause. Er ist mit seiner Band aufgetreten, ist von der Bestätigung, die er dort erfuhr, noch euphorisiert, und von den Schwierigkeiten, die so mitschwangen, ein bisschen nachdenklich gestimmt.
Auf dem Anrufbeantworter findet er eine Nachricht seiner Mutter, was ihn trifft, immerhin hat er erst gestern über Eltern und Familie in sein Weblog, kurz: Blog, geschrieben. Sie ist heile in Schweden angekommen, gut. Er will ihr eine SMS schicken, und mangels Handy macht er dafür seinen Rechner an.
Nach den üblichen Ritualen stolpert er dann im Posteingang über eine alte Rundmail von Powergirl, die ebenfalls in Skandinavien weilt: So sieht es hier aus, mir geht es ganz gut.
Kamerafahrt von links zum Close-Up, Gesicht vom Bildschirm beleuchtet, Miene zwischen Zärtlichkeit und Widerwillen, zur Not retouchen!
Fingernagel auf Tisch, tack, tack, tack, die andere Hand streichelt die Tasten.
Für deutlicheren Effekt hier Lied einspielen, Tomte, Die Schönheit der Chance, Zeile: “Was mir machen ist nicht vorgesehen, aber es ist schön dich hier zu sehen. Und wir nahmen uns die Zeit, um Zenit zu buchstabieren.”
J. beginnt hier zu tippen, ein Stück Bitterkeit ist von ihm abgefallen.
Schnitt, Kamera von rechts, Fahrt weg vom Gesicht, Blende auf, Schnitt, neue Szene, weiter ab Folge 247.

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