07.11.2005 15:39
0 Kommentare »
Allgemein

Ich habe gerade bei meiner unregelmäßigen Liebesrecherche ein Blog gefunden, dass für mich exakt das ganz, ganz Schreckliche an Monogamie darstellt.
Der Autor wurde von seiner Freundin verlassen, mit der er “4 Jahre lang eine eheähnliche Beziehung führte”, und schreibt ihr nach der Trennung einen Brief. Einen sehr vorwurfsvollen, verbitterten.

Auf einer persönlichen Ebene habe ich Mitgefühl für den Autor – dem geht’s dreckig, das ist schlecht. Hoffentlich geht’s ihm bald besser.
Als soziologisches monoamory-Beispiel aber ist es wirklich abschreckend, und Schuld- sowie Besitzkonzepte sind allgegenwärtig.

Dein Egoismus hat mich ins Elend gestürzt [...]
Handle endlich so wie es eine liebende Frau tun sollte.

Own your feelings, will ich dem armen Mann zurufen.

Auch das sehr traurige binäre Denken ist sehr stark:

Ich vermute fast, du hast mich nie geliebt.

4 Jahre sind nichts mehr wert, nur weil sie vorbei sind… Das macht mich regelrecht fertig.

Das ist, für mich, der entgegengesetzte Pol auf dem Liebeslebenkontinuum. Und, bevor es jemand anmerkt: Ich bin mir bewusst, dass auch viele Monos das als übertrieben bewerten würden. Trotzdem ist es ein gutes Beispiel für die Verstrickungen, die in mononormativen Beziehungen möglich sind.
Bui.

Kommentieren