11.02.2007 21:00
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Allgemein

Google erzählt dazu wenige Sätze:

Eine Beziehung verknüpft zwei oder mehrere abstrakte oder konkrete Dinge oder Personen miteinander.
Google: define:beziehung

So einfach ist es dann in echt leider selten. Wir hatten letztens in der WG ein Gespräch darüber, und haben versucht rauszubekommen, was die Kriterieren sind, um zusammen zu sein.

Das ist bei mir auch deshalb nochmal persönlich wichtig geworden, weil ich in letzter Zeit mal wieder drüber nachgedacht habe, was ich wohl für eine Beziehung hätte. Eine klassische hätte ich sicher nicht, aber dummerweise ist die nun gerade ganz gut zu erkennen. Man ist sich treu, man verbringt viel Zeit miteinander und bildet eine Einheit nach außen. Wir schenken zusammen, wir fahren zusammen in Urlaub, wir mögen leider keine Filme von Eric Rohmer. So in der Art. Aber so in der Art hätte ich es nicht so gern.

Was also ist, unabhängig vom Inhalt der Beziehung, das formale Kriterium, um zu sagen “Wir sind ein Paar”. Ein Kuss? Eine Nacht? Kann nicht sein, waren wir uns einig, das hatten wir alle schon, und waren danach nicht mit jemandem zusammen.
Das einzige, was blieb, war die beidseitige Entscheidung. Was aber natürlich um den heißen Brei herumdefiniert. Denn zu was entscheidet man sich denn eigentlich? Wenn man beidseitig entscheidet, gemeinsam in Urlaub zu fahren, ist man noch lange nicht zusammen. Dann ist man zusammen im Urlaub, wenn alles gut läuft.

Wir sind zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen, aber ich habe nachher noch ein bisschen darüber nachgedacht, und ich glaube es geht um eine Entscheidung über einen dauerhaften Platz im Leben. Wie groß oder exklusiv dieser Platz ist, spielt dabei keine Rolle, aber eine jede Beziehung definiert sich, so glaube ich, über eine beidseitige Entscheidung über die Rahmenbedingungen, und beide einigen sich darauf, dass die erstmal gelten.

“Wir wollen uns täglich sehen und ständig telefonieren, und zwar heute und morgen auch” ist die Entscheidung für eine klassische Beziehung, “Wir wollen uns einmal im Monat sehen und wilden Sex haben, ohne dass wir jemandem davon erzählen” ist die Entscheidung für… naja, eine Affäre, wenn’s da noch wen gibt, und für ansonsten dafür, Fuckbuddies zu sein. Dazwischen gibt es eine ganze Menge.

Somit ist die Definition inhaltsfrei, was mir gut gefällt. Zu denken gibt mir natürlich die Geschichte mit der Sicherheit in die Zukunft. Lieber wäre ich ja immer im Moment, aber dann hat man natürlich keine Beziehungen zu, sondern Zeit mit jemandem. Für jedwede Beziehung (also Partnerschaft, Freundschaft, Fuckbuddyhood, etc.) braucht man wohl oder übel das Morgen. Immerhin darf man sich aussuchen, was es ist.

Also, mal schauen ob ich’s bis zur Google-Definition schaffe:

Beziehung
Eine zwischenmenschliche Beziehung entsteht durch eine konsensuelle Entscheidung für ein bestimmtes Miteinander und den Versuch, dieses Miteinander in Zukunft zu leben. Der Inhalt dieses Miteinanders ist dabei irrelevant, nur die Form der Konsensualität und die Verpflichtung auf ein Morgen konstituieren die Beziehung, die insofern hier auch Freundschaften, Affären, Cuddlebuddies usw. mit einbezieht.

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