Monatsarchive: Dezember 2006

09.12.2006 12:36
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“Nein ist stärker als Ja” ist ein wichtiger Satz, um Zwischenmenschlichkeiten zu regeln.

“Gehen wir zusammen ins Kino?”
“Nein, ich mag leider nicht.”

Führt zwingendermaßen dazu, dass der Wunsch “Zusammen ins Kino gehen” nicht in Erfüllung gehen wird.

“Wollen wir uns öfter sehen, uns küssen und liebhaben?”
“Nein, ich mag leider nicht.”

Das hat ganz ähnliche Effekte, nur kann man (a) ins Kino auch alleine gehen, und (b) ist Kino einfach nicht so wichtig.

Ich bemühe mich in solchen Situationen um Fairness, weil ich üblicherweise ziemlich schnell klar habe, dass es meine großen Erwartungen sind, die jetzt gerade weh tun, und dass niemand Schuld hat, ich aber meine Gefühle selbst zu verantworten habe und deswegen niemandem Vorwürfe machen möchte.
“Nein” ist nunmal stärker. Aber, man sieht es an der USA, Stärke muss immer mit Verantwortung einher gehen, und deshalb wünsche ich mir, dass das arme kleine “Ja” ein bisschen Minderheitenschutz abbekommt. Es ist nämlich sehr schwer, seine Erwartungen zurückzuschrauben.

Der einfachste Weg ist übrigens ein weiteres Nein, und dieser Weg wird oft gegangen. “Aha, du willst mich also nicht lieben, dann will ich dich nicht mehr sehen”. In gewisser Weise ist dieses “Nein, nicht mehr sehen” eine Vergeltung für das “Nein, nicht lieben”, und Rachegelüste sind mir fern, zumal ersteres Nein in den meisten Fällen ein “Nein, will nicht” und ein “Nein, kann nicht” zugleich ist, und das “kann nicht” ist nicht vorzuwerfen. Und, wie gesagt, Vorwürfe liegen mir auch nicht. Ich will irgendwo weitermachen.

Je veux juste de l’harmonie. Und dabei ein bisschen Schutzraum bekommen.

09.12.2006 12:31
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Julia Seeliger ist von den Grünen, lebt (anscheinend) nonmonogam und ist jetzt im Parteirat. Der Artikel ist nicht ganz objektiv, leider, und Frau Seeliger kommt als komplizierter rüber, als sie ist (s. Kommentare). Man darf jedenfalls gespannt sein.
Ich schaue ja gern sehnsüchtig zu den USA, wo Poly schon viel normaler ist. Polytiker sind dabei eine große Hilfe.
via Jetzt.de.

Mehr inhaltliche Infos als bei Jetzt.de gibt es übrigens bei den Grünen. Lesenswert, auch wenn ich nicht in allem zustimme -bspw. Verbot des Besitzes von Pornos, in denen Vergewaltigung dargestellt wird – ist zwar nichts für mich, aber “nonconsensual sex” ist im BDSM-Bereich logischerweise sehr beliebt. Snuff Movies dagegen gehören weg, natürlich.

04.12.2006 22:04
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Ich bin im Grunde äußerst froh darüber, offen zu sein, denn offen zu sein macht Liebesfähigkeit aus, und so bin ich denn auch oft verliebt.
Diese Öffnung heißt auch, sich verletzlich zu machen, und ich finde es richtig, das zu tun, denn auch das ist Liebesfähigkeit.
Sich zu verschenken ist Liebe, und sich verletztlich zu machen ist Liebe.

Weh tut es dann am Ende trotzdem. Immer wieder ein bisschen anders.