“Nein ist stärker als Ja” ist ein wichtiger Satz, um Zwischenmenschlichkeiten zu regeln.
“Nein, ich mag leider nicht.”
Führt zwingendermaßen dazu, dass der Wunsch “Zusammen ins Kino gehen” nicht in Erfüllung gehen wird.
“Nein, ich mag leider nicht.”
Das hat ganz ähnliche Effekte, nur kann man (a) ins Kino auch alleine gehen, und (b) ist Kino einfach nicht so wichtig.
Ich bemühe mich in solchen Situationen um Fairness, weil ich üblicherweise ziemlich schnell klar habe, dass es meine großen Erwartungen sind, die jetzt gerade weh tun, und dass niemand Schuld hat, ich aber meine Gefühle selbst zu verantworten habe und deswegen niemandem Vorwürfe machen möchte.
“Nein” ist nunmal stärker. Aber, man sieht es an der USA, Stärke muss immer mit Verantwortung einher gehen, und deshalb wünsche ich mir, dass das arme kleine “Ja” ein bisschen Minderheitenschutz abbekommt. Es ist nämlich sehr schwer, seine Erwartungen zurückzuschrauben.
Der einfachste Weg ist übrigens ein weiteres Nein, und dieser Weg wird oft gegangen. “Aha, du willst mich also nicht lieben, dann will ich dich nicht mehr sehen”. In gewisser Weise ist dieses “Nein, nicht mehr sehen” eine Vergeltung für das “Nein, nicht lieben”, und Rachegelüste sind mir fern, zumal ersteres Nein in den meisten Fällen ein “Nein, will nicht” und ein “Nein, kann nicht” zugleich ist, und das “kann nicht” ist nicht vorzuwerfen. Und, wie gesagt, Vorwürfe liegen mir auch nicht. Ich will irgendwo weitermachen.
Je veux juste de l’harmonie. Und dabei ein bisschen Schutzraum bekommen.