Monatsarchive: November 2006

08.11.2006 18:24
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Seit geraumer Zeit werde ich, und wird in Folge auch das Blog, politischer. Eine freiheitliche staatliche Grundordnung ist mir sehr wichtig, ich bin froh über und stolz auf die Rechtstaatlichkeit in Deutschland, und umso erzürnter, wenn da mal was schiefgeht.
Auch Gemeinschaftlichkeit in der Gesellschaft ist mir hoch und heilig, Zivilcourage, Bürgergeld, Sozialabgaben und Steuern finde ich wunderbar, wenn sie denn so verwendet werden, wie sie gedacht sind.

Mit dieser Meinung stehe ich nicht allein (ein Glück), und in der Zeit Nr. 45 gibt es ein Interview mit Tony Judt (Historiker und Direktor des Remarque-Instituts an der NYU), an dessen Ende sich folgender Wortwechsel offenbart:

Judt: Nur Europa kann ein Modell [für die Zukunft] anbieten – einen Kompromiss zwischen sozialer Sicherheit und freiem Markt, zwischen starkem Staat und persönlicher Freiheit [...].
ZEIT: Europas Sozialstaat als Weltmodell?
Judt: Ich meine das ernst. Viele haben einfach nicht verstanden, warum der Sozialstaat so unverzichtbar ist – weil er ein Versprechen auf Sicherheit darstellt. Sobald dieses Versprechen in einer instabilen Welt aufgekündigt wird, öffnen Sie dem politischen Extremismus Tür und Tor. [...] [Wir könnten versucht sein] unsere sozialen Standards abzuschaffen. Falls wir das tun, hätten wir fünf Jahre später wieder den Faschismus.

Düstere Prophezeiung… Die sozialen Standards wackeln jetzt schon ganz schön, die soziale Schere geht aufer und aufer, und wenn Tony Judt Recht hat… au weia.

08.11.2006 12:09
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Reziprozität bezeichnet die Gegenseitigkeit. Wenn zwei Menschen sich gegenseitig lieben, dann ist ihre Liebe reziprok. Das ist laut den Soziologen ein grundlegendes Prinzip:

“In der Soziologie wird es als ein universelles soziales Prinzip angesehen. Menschen sind voneinander gegenseitig abhängig, Reziprozität gehört sogar zu einer Bedingung des Menschwerdens selbst. Durch Gegenseitigkeit entstehen Beziehungen und gegenseitiges Vertrauen.”
Wikipedia

Wenn zwei Menschen sich nicht gegenseitig lieben, ist das auch grundlegend, nämlich nach der weitläufigen Meinungen grundlegend schiefgegangen und ein großes Unglück.

Ich möchte widersprechen. Ich habe das schön öfter mal geschrieben, aber es bleibt wahr: Liebe ist in einem selber, und das gilt es auch dann zu spüren (obwohl es wahrlich schwieriger ist, das gebe ich gern zu), wenn sie ausschließlich in einem selber ist.

06.11.2006 16:53
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Manchmal könnte der Kitschtiger direkt aus dem Garten von Takeshi Kitano entsprungen sein:

Wenn ich das Gewicht der Waffe in meiner leeren Hand spüre, dann genieße ich die unterdrückte Leidenschaft, weil ich die Vögel so schön singen höre.

Toll. Stimmung wie in Hana-Bi.

03.11.2006 11:50
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Heute frage ich mich, ob das, was ich damals empfand, die Liebe der amicitia war, in welcher der Gleiche den Gleichen liebt und nur sein Bestes will, oder ob es die Liebe der concupiscentia war, in welcher der Unvollständige sucht, was ihn vollständig macht, so dass es ihm nur um sein eigenes Wohl zu tun ist.
Der Name der Rose (Umberto Eco)

Spannende Unterscheidung. Da muss ich beizeiten mal recherchieren, wer sie ursprünglich mal getroffen hat.

01.11.2006 14:57
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So hat mein Computer heute morgen zu mir gemacht. Beim ersten Mal hat er mich noch angeschaut und gesagt “Checking NVRAM…”, beim zweiten Mal hat er gar nicht mehr geschaut, sondern gebeeeept.

Base 64K mem failure, sagt das Netz.

Da meint es das Netz aber nicht so gut mit meinem Computer. Morgen kommt er in die Hundeschule, vielleicht macht er danach wieder Sitz und Platz, wie ich es will.

Immerhin erscheint jetzt rückblickend der Kauf des Laptops, mit dem ich durchaus auch schon Ärger hatte, als wunderbare Idee! Von daher… solange ich die ersten 20 Seiten meiner Diplomarbeit wieder aus dem Ding rausbekomme, will ich mich nicht so richtig beschweren. Und da bin ich zuverlässig, mem failure ist kein headcrash.