Monatsarchive: Januar 2007

09.01.2007 15:59
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And there I was, confronted with the choice of being an independent person or being tied to someone else.
Penguins do it, but could I do it? Getting on that plane was a hard decision and I must again force myself to choose…

Together we are a spinach and feta cheese triangle (both taste like crap on their own, but combined there’s a fusion of yumminess). Eating your words and spitting them back out. Feeling guilty about that bad thing you did. Feeling ‘gutted’.
Why the hell do we do this to ourselves? Some say love comes once in a lifetime, well, once is enough for me because a heart is a precious thing to waste.
He’s the most important person in my life. He is the vegemite on my toast, he is the sauce on my pasta, he is the feta with my spinach.
So then how could I give that up? How could I think of doing such a thing?
I wish that monogamy was never invented. I think to myself, ‘It’s not real, it’s artificial’. But the pain is real. He is the meatballs on my spaghetti all covered with cheese. I lost my poor meatball when somebody sneezed.

Seka Jankovic, Sydney
via Soma Magazin

09.01.2007 15:57
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Über Umwege wurde ich auf das unabhängige Magazin Soma aufmerksam gemacht (klasse Name, übrigens, wegen Huxley), und eine Ausgabe beschäftigt sich mit Monogamie.

Der zweite Text im PDF von [peer] ist sehr lesenswert – die Erkenntnisse des ersten setze ich unter meiner Leserschaft als bekannt voraus :).

Und ich erlaube mir auch noch, einen kleinen Text hier zu posten, den ich auch dort fand.

05.01.2007 13:14
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Im Gespräch mit einer alten Freundin sprachen wir über Urlaub. Wir sprachen darüber, dass man sich ja gut überlegen muss, mit wem man so fährt, dass es zwar Leute gibt, mit denen kann man im Alltag nicht so gut, aber Urlaub klappt super, und andererseits Freunde, mit denen man nie in Urlaub fahren könnte.

Wie Beziehungen, fanden wir.

Im Urlaub kommt man Menschen nochmal näher, sieht Macken und Eigenheiten, die man vielleicht schwierig findet, die man aber auf jeden Fall im Alltag nicht kennengelernt hätte. Und man muss auf Dinge Rücksicht nehmen, die einen stören, man ist nunmal gemeinsam in Cinqueterra, es hilft ja nichts, und dennoch muss man versuchen, selber auch einen guten Urlaub zu haben.
Irgendwann in einem Urlaub kommt man auch an den Punkt, wo man sich streitet. So ist das eben.

Und die wichtigste Parallele: Auch wenn der Urlaub vorbei ist, war er dennoch schön. Klar, vielleicht überlegt man sich auch, an seinen Urlaubsort zu ziehen, aber oft geht der Urlaub halt vorbei. Dann muss man ein bisschen sparen, und dann fährt man wieder. Vielleicht mal woanders hin, Cinqueterra kennt man ja jetzt.
Vielleicht an die Ostsee.

Vielleicht auch mal allein, das ist auch mal schön. Oder eine Gruppenreise.

Großteil einer männlichen Emanzipation muss ein neues Selbstverständnis sein. Niemand wird den Männern neue Rollen zugestehen, wenn sie keine wollen, niemand wird die Männer respektieren, wenn sie sich nicht selbst respektieren.
Aus diesem Grund kann sich eine männliche Emanzipation nicht an der weiblichen orientieren, können neue Männer nicht das machen, was neue Frauen machen. Kind & Karriere ist kein valides Ziel mehr (wohl ein valider Lebensweg, dank der weiblichen Emanzipation).

Männer müssen eigene Wege gehen. Ganz klar. Ich sage ja oft: Es geht nicht darum, dass Männer endlich weinen können, es geht darum, dass Männer ihre Rollen frei wählen können.

Ein wichtiger Punkt daran ist, Sexismus gegen Männer zu erkennen. Ich werde oft belächelt, wenn ich das sage. Neulich beim Essen berichteten Freundinnen von mir, dass sie Einladungen zum Kaffee nur ungern annehmen, weil sie befürchten, der Mann wolle Sex. Nur Sex. Im Einzelfall mag das Intuition sein, Bauchgefühl, aber als gesellschaftliche Struktur ist es Sexismus gegen Männer. Aufgrund des Geschlechts wird meine Absicht, einen Kaffee zu trinken, aufgeladen. Das ist so, als wenn man Frauen, die Sex wollen, immer unterstellt, sie wollten einem ein Kind unterjubeln. Oder Frauen, die Nein sagen, unterstellt, sie meinten eigentlich Ja. Das mag im Einzelfall stimmen, aber es sollte keine Regel sein.

Problematisch daran ist, dass Männer tatsächlich oft Sex wollen. Nur Sex?
Nein, das eben gerade nicht. Wenn ich so überlege, welche Frauen ich im letzten Jahr gefragt habe, ob wir mal einen Kaffee trinken wollen, dann stelle ich fest: Alle sexy. Alle schlau. Alle begehrenswert und interessant, und sicher hatten sie auch schöne weiche Haut. Dennoch wollte ich einen Kaffee. Wollte näher kennenlernen und mal sehen, wollte einen netten Nachmittag.
How is that wrong?

Das ist nämlich der zweite große Punkt: Warum ist es eigentlich schlecht, Sex zu wollen? Oder, jemanden sexy zu finden?
Ich sage euch warum. Weil darin mitschwingt, man wolle nur den Sex. Man fände jemanden nur sexy.

Aber das ist Sexismus. Lasst den Männern ihr Gefallen an den Frauen, es tut nicht weh. Wir sind so. Wir gehen durch die Stadt und sehen Schönheit, Schönheit, Schönheit, und Sex ist für uns einfach eine feine Sache (übrigens natürlich auch nicht für alle – ich selbst bin da gar nicht so scharf auf Penetration, aber ich spreche mal über Trends).

Darum erstens: Männer können sexy finden, und trotzdem erstmal reden wollen (immerhin können Männer auch denken, während sie einen Ständer haben).
Und zweitens: Sex gut zu finden, ist eine ziemlich gute Idee. Sexpositivismus ist eine wunderbare Sache, Körperbejahung sollte einziehen. Nicht nur Körper. Aber Sex ist nichts Schlechtes. Die puritanischen und katholischen Lehren sind Lügen.

Und das kann man von Männern lernen. Und natürlich müssen Männer auch genau das erstmal lernen, sich selbst gegenüber eingestehen und klar kriegen, um eine männliche Emanzipation auf die Beine zu stellen. Weil es nämlich eine Stärke ist.

01.01.2007 16:49
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So ein Jahr ist doch kürzer, als man so meint. Ich habe soeben meinen Jahresrückblick von 2005 gelesen, und viele der Dinge sind noch immer aktuell. Die Beziehungen zu Marveille und Powergirl sind nach wie vor präsent, noch immer stören mich die gleichen Dinge. Schrecklich. Ein paar Namen sind ausgetauscht, hier eine Liebschaft, da eine Hoffnung, aber sonst – das Leben wird langsamer, je älter man wird, und dadurch fliegen die Jahre nur so vorüber, ohne dass mal selber mitfliegt. Zack, zack, zack, das Jahr ist um, und ich bin noch nicht aufgestanden.

Deshalb treffe ich nur drei Vorsätze für 2007. Sie klingen groß, sind aber im Grunde so basal, dass sie immer nur Richtung sein können, und niemals Ziel. Ha, dann können sie auch nicht scheitern!

1. Mir selbst genügen.

Ich möchte meine Bedürfnisse nicht mehr so viel auf Mitmenschen projizieren. Das hat mir noch nicht gut genug geklappt. Ich habe zwar meine Wünsche gut ausgedrückt, und mir Hilfe gesucht, wenn ich sie brauchte, das ist gut, aber ich habe auch auf andere projiziert, was in mich gehört. Allein, dass ich Powergirl und Marveille immer noch in gewisser Weise nachtrauere, ist bescheuert, wird den Realitäten nicht gerecht (ist alles ganz schön, eigentlich), und spricht eher für bestimmte unrealistische Erwartungen in mir als gegen die Beziehungen, glaube ich. Neutral im Jetzt betrachtet sind sie nämlich gut. Was uns zu Punkt 2 bringt.

2. Leben ist jetzt.

Paikja hat mir das wegen der Diplomarbeit oft gesagt, und recht hat sie. Leben kann man nicht aufschieben. Weder sollte man warten, bis es besser wird, noch trauern um das, wie es mal war, man sollte das Jetzt betrachten. Also nicht mehr “nach der Diplomarbeit mache ich das und das, dann treffe ich auch wieder meine Freunde”, und auch nicht mehr “Aber damals mit X war es so schön, das soll wieder so sein”. Jetzt Freunde treffen. Schauen wie es jetzt mit X ist.

3. Mehr Körper, mehr Lust, mehr Sex.

Das hat bedingt mit 2. zu tun. Sex ist was Feines, warum hab ich das so selten? Ich habe zwar wunderbare Zärtlichkeit in meinem Leben, worüber ich froh und glücklich bin, aber da geht noch was. Ist doch bescheuert, wir sind jung und schön, warum genießen wir das nur so beschränkt?

Das bringt mich dann auch schon zu den Dingen, auf die ich in 2006 stolz war. Anstatt meine Vorsätze aufzurechnen (nachher krieg ich noch schlechte Laune, das lass ich lieber), schaue ich, was mir letztes Jahr geglückt ist.

Stolz sein

Zu 3. oben: Die Vorraussetzungen für mehr Körper und mehr Lust und mehr Sex sind geschaffen. Obwohl ich dieses Jahr erstaunlich wenig Sex hatte (as in: Körperlichkeiten), hatte ich das Gefühl, dass ich in meinem Körper angekommen bin, dass ich weiß, was ich mag, dass ich meine Vorlieben und Bedürfnisse respektiere und nicht mehr so scheu bin. Sexpositivismus ist eingekehrt, das ist wunderbar.

Das schlägt sich auch darin nieder, dass ich meine große Körperlichkeit mehr auslebe. Die Leute können sich ja wehren, und nur weil die deutsche Norm auf ihrer Seite ist, muss ich mir noch lange nicht deren Kopf zerbrechen. Ich umarme, wen ich mag, ich küsse die Menschen, bei denen ich mich danach fühle, und ich glaube ich schaffe es, das so zu tun, dass niemand etwas missversteht und es weder übergriffig noch doppeldeutig ist. Auch darauf bin ich stolz. Meine Zärtlichkeit ist etwas Gutes, und ich verschenke sie ohne schlechtes Gewissen. Wenn das jemanden stört, ist das erstmal dessen Problem, und wenn er es äußert, bin ich gern zu Kompromissen bereit, aber ich denke nicht schon im Vorfeld in seinem Horizont, das ist mir zu anstrengend.

Außerdem bin ich stolz, dass ich gut zu mir war, indem ich meine Wünsche geäußert habe, meine Bedürfnisse ernst genommen habe, und auch gut zu anderen, indem ich sie meistens fair geäußert habe, keine Vorwürfe gemacht habe, wenn sie nicht erfüllt wurden, und insgesamt aufrichtig zu mir und anderen war. Sieht man mal von diesen Projektionsgeschichten ab, aber das mache ich mit mir aus. Zu den Menschen war ich gut.

Zu guter letzt bin ich stolz darauf, bei meinem Diplomarbeitsbetreuer untergekommen zu sein. Der wollte nämlich eigentlich niemanden mehr annehmen, aber offensichtlich konnte ich ihn überzeugen, dass eine Zusammenarbeit mit mir nicht nur unkompliziert, sondern auch interessant ist.

Insofern: Ein gutes letztes Jahr. Und hoffentlich ein gutes Neues. Jetzt werde ich wieder einige Briefe schreiben, an jene Leute, wo das wichtig oder richtig ist, und so langsam meinen Weg in 2007 finden. Dir, liebe Leserin, lieber Leser, wünsche ich das Gleiche. Und nimm dir nicht so schwierige Sachen vor, das Jahr donnert schneller vorbei, als man so meint, und es hält für niemandes unerfüllte Vorsätze an.

Ach, übrigens: Dieses Jahr habe ich Silvester arbeitend verbracht. Ich bin ja recht zickig, was die Silvesternacht angeht, und bemühe mich, bei mir zu sein (keine Parties bitte), andächtig zu sein, was natürlich beim Arbeiten an einer Theatertheke etwas schwierig ist. Aber der Abend war schön.
Witziges Gefühl, auf der Veranstalterseite zu stehen. Dann geht man raus, sieht die feiernden und feuernden Menschen auf dem Platz und freut sich, dass man zu ihrem Glück beitragen konnte. Sonst schaue ich die immer an und denke “Bah, so kann und will ich nicht feiern!”. Das stimmt immer noch, aber diesmal war ihre Freude nicht zum Vergleich mit meiner da, sondern war Beweis für meine gute Arbeit. Das war schön.