Monatsarchive: März 2005

10.03.2005 19:11
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Ich will Haut. Letztens hab ich noch voller Freude bemerkt, dass ich zwar große Lust auf Körperlichkeiten hatte, aber irgendwie ohne jeden Zwang, ohne “dringend”, und hatte noch halb im Scherze gesagt, ich würde hoffen dass das so bliebe.
Es ist nicht so geblieben. Ich könnte es jetzt noch eine Weile gewählt umschreiben, ein wenig elaborieren, aber im Grunde beschränkt es sich ziemlich deutlich auf: Ich bin heiß.

Jetzt bin ich zwar sehr froh, dass ich dazu stehen kann (bei Frauen gehörte das irgendwann mit zur Emanzipation, das ist cool, als Mann darf man so etwas eigentlich nicht mehr sagen, wenn man emanzipiert sein will, oder muss sich irgendwie rechtfertigen. Das hab ich jetzt hiermit getan), aber ich bin immer noch heiß.
Diese “freier Sex”-Seite am freien Lieben bekommt gerade mehr Reiz für mich, aber wie schonmal beschrieben, habe ich keine Ahnung, wie das gehen soll.

Ach ja. Hilft alles nichts, dann muss ich wohl genießen, dass es da in mir lebt und verlangt. Ist ja auch was Feines. Hm.
Oder rufe meine Affäre von letztem Jahr an, aber das finde ich doof. Schade eigentlich, dass man das doof findet. oder? Als wäre es verwerflich, Lust auf Sex zu haben. Im weitesten Sinne (gerade wollte ich schreiben: Sex im weitesten Sinne, um das zu erklären, wobei mir dann auffiel, dass Lust im weitesten Sinne auch passt, weil ich a) auf viel Lust habe und b) weil Lust zu haben auch in anderen Kontexten ne feine Sache ist).

Also, nochmal ganz deutlich. Ich will.

09.03.2005 19:19
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Ich werde am Wochenende ein Blogroll programmieren (also eine Liste von Blogs, die ich lese oder lesenswert finde (korreliert ja leider nicht immer.zu 1.0…)).
Fiel mir so auf, als ich den Beitrag von gerade las.

09.03.2005 19:17
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Ich fühle mich gut. Jemand hat auf mich gelinkt, und zwar jemand den ich nicht kenne. Glaub ich zumindest… vielleicht kenn ich sie auch doch, fällt mir auf, aber was eigentlich das Wichtige ist, ist nämlich, dass ich sie nicht darauf hingewiesen habe, dass es dieses Blog gibt.
Gut, sie hat es vermutlich von B., das heißt so richtig heftig mysteriös ist das jetzt nicht, aber hey… ein Link. Offenbar gefällt es ihr.

Dabei stellt sich mir die Frage, warum genau ich dieses Blog eigentlich mache…
Mission? Geltungsdrang? Exhibitionismus?
Ich würde sagen es sind 20 zu 30 zu 50% diese drei Dinge. Tja, das ist bitter.

Aber ganz wichtig: Man hat eben auch Schwächen. Und das bringt uns dann wieder zur Liebe (das Thema ist was Bezüge anbelangt aber auch wirklich sehr kulant), denn die Schwächen gehören nunmal auch dazu, und zwar vor allem und am allerwichtigsten zu einem selber.
Also, ihr Lieben: Findet eure Schwächen, und bevor ihr sie ändert, überlegt, ob sie geändert werden müssen.
Man wird eh nie perfekt.

06.03.2005 17:34
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Gerade sprach ich mit einer Freundin über ihre Beziehung, und ich riet ihr, wenn es ihr nicht gut täte, so grundlegend für länger, solle sie die Option Schlussmachen auf keinen Fall tabuisieren.
Denn eine Beziehung, so einigten wir uns schnell, soll ja eigentlich Spaß machen.

In dem Zusammenhang ist es ziemlich interessant, wie oft man Leute, die was Neues anfangen, fragt: “Und? Ist es was Ernstes?”.

Hoffentlich nicht.

05.03.2005 2:55
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Gestern fiel es mir ein. Die von mir so genannte Muse muss gar nicht Muse heißen, sondern so, wie ich sie vor Jahren das erste Mal nannte, weil ich kein anderes Wort wusste für die Nähe, die wir haben. Die Wahlschwester.

Dem gleichen Gefühl entsprang auch meine Bemerkung, dass ich manchmal ein bisschen verliebt in sie wäre. Das greift in gewisser Weise beides zu kurz, oder vielmehr beides ein bisschen in den falschen Topf (und ganz viel auch jeweils in den richtigen).

Ich bin so froh, dass ich jemanden kenne, bei dem es mir so schwerfällt, das in Worte zu fassen, was da ist.

04.03.2005 13:12
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Gerade las ich in der Zeit, wie Jana Hensel (28, ich glaube die gehört noch zu meiner Generation) über Emanzipation denkt, und sie denkt ganz gut. Sie beschreibt etwas, was andernorts bereits als the new sexism betitelt wird, nämlich die Tatsache, dass jetzt überall nacktes Fleisch gezeigt wird und niemand was dagegen sagt. Immerhin, so würden es die new sexists wohl drehen, ist die Emanzipation ja fertig, und nackte Frauen sind halt einfach frei und locker.

Trotzdem bleibt der Dreh- und Angelpunkt natürlich ein Schönheitsideal, ein Rollenbild von einer Frau, die halt nicht mehr nur hübsch und lieb sein muss, sondern auch erfolgreich und ja keine Emanze dabei, so wie es Frauenzeitschriften seit Jahren propagieren.

Der Artikel hat bei mir eine Idee ausgelöst. Ich erlebe ja auch als Mann sehr feste Rollenvorgaben, und ich glaube, der new sexism ist eher so eine Art physicism.
Ich glaube nämlich, dass die Emanzipationsbewegung tatsächlich schon Dinge bewegt hat (die noch nicht am Ziel angelangt sind, aber die Richtung stimmt schon), aber dass gleichzeitig bei beiden (allen?) Geschlechtern der Körper eine so hohe Wichtigkeit bekommt, dass Makellosigkeit zum Ziel wird. Bei Frauen ist das momentan noch deutlicher (gibt’s da ja auch schon länger), aber es gibt auch immer mehr schöne Männer in den Medien – es entsteht ein Stereotyp des schönen Mannes, und mit schön meine ich halt perfekt. Das ist genau das Problem.

Vor 2, 3 Jahren noch fiel es mir sehr schwer, einzuschätzen, welche Männer schön sind, meine Freundinnen waren da oft sehr unterschiedlicher Meinung, aber mittlerweile gibt es ein bisschen eine Norm, wie es sie für Frauen schon lange gibt.

Tja. Was macht das nun. Irgendwie schön, dass Männer und Frauen jetzt beide gegen diesen (von mir mal ziemlich frei benannten) Physizismus kämpfen müssen. Vielleicht können sie sich ja verbinden.
Andererseits irgendwie scheiße, wenn die Gleichberechtigung der Frau noch immer nicht vernünftig abgeschlossen ist, und schon verwandelt sich das Problem, wird größer und irgendwie weniger greifbar.
Denn wer würde schon sagen “Nein, ich will keine schönen Menschen im Fernsehen sehen!”. Alle wollen schöne Menschen. Ich auch, gerade im Kino beispielsweise, so von wegen heile bunte runde Welt.
Aber natürlich verstärkt das jene Rollenerwartungen an Männer und Frauen, die ich eigentlich scheiße finde.

Mein Fazit: Weniger Fronten. Sexismus ist nicht nur männlich (was Jana Hensel auch gut beschreibt), sondern auch viel in den Köpfen der Frauen, die denken, sie machten sich gern schön für ihren Liebsten, die denken, ihr Ausschnitt sei halt eine der Waffen der Frau (Zitat Alice Schwarzer: “Die Waffen einer Frau sind die Waffen einer Sklavin” – Treffer, versenkt).
Und Sexismus geht nicht immer nur gegen ein Geschlecht (was das Wort aber natürlich impliziert), sondern kann auch einfach Rollenvorschriften für alle bedeuten, was eigentlich noch schlimmer ist.
Deswegen: Sagen wir physicism. Oder ein anderes Wort. Womit Männer und Frauen was anfangen können.

02.03.2005 23:26
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Ich gebe ja den Menschen hier gern Pseudonyme, das finde ich sonst nicht richtig, und jetzt weiß ich nicht so recht… Ach, ich nehm einfach, was mir als erstes eingefallen ist.

Ich war nämlich gerade mit meiner Muse unterwegs, und es war dreierlei schön dabei.
Erstens gehen wir immer untergehakt. Das ist einerseits ein bisschen altmodisch und vielleicht sogar archaisch, aber es ist auch schön. Und das Schöne überwiegt, deswegen gehe ich gern so mit ihr und freue mich, wenn uns ein Rentnerpärchen entgegenkommt, was auch so geht.
Zweitens war es von der Atmosphäre so schön, dass ich ihr sagte: “Manchmal bin ich ein bisschen verliebt in dich. Im positivst möglichen Wortsinn”. Und obwohl mir (und sicher auch ihr) klar war, dass ein Superlativ von positiv völligster Unfug ist, war ihr auch klar, wie ich das meinte, und sie hat sich gefreut und gut. Schön.
Drittens waren wir dann mit geschmuggelten Süßigkeiten im Kino und haben “Wenn Träume fliegen lernen” gesehen, und haben beide viel geweint.
Warum weint man eigentlich im Kino? Also, manchmal ist es klar, da sind die Filme traurig, aber a) sind sie meist nicht trauiger als die Realität und b) weint man, so wie wir beide heute, auch wenn es ganz besonders schön ist.
Liegt es an der Dunkelheit? Am Mit-Sich-So-Allein-Sein-Obwohl-Viele-Dabei-Sind? Oder weil das Leben auf der Leinwand immer so gut ist, so rund und schön?
Ich weiß es nicht. Gerade bei diesem Film habe ich immens viel geweint. Naja. Aber wie eine andere Freundin von mir gern bei mir anmahnt: Ich muss auch nicht alles verstehen. Manchmal darf ich auch einfach nur fühlen.

01.03.2005 18:22
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Ich hatte gerade ein Gespräch über freies Lieben, und musste etwas feststellen, was ich im Grunde schon vorher hätte merken sollen.
Ich sprach mit zwei Kolleginnen auf der Arbeit, und sie erzählten davon, wie sie ihre Lieben so gestalten oder haben wollen, und beide beschrieben so mehr oder minder freie Sachen (eher mehr).
Beide fanden das, was ich beschrieb, zu krass (im Sinne von zu schwierig, “könnt ich nicht”, was ja okay ist).

Jedenfalls sag ich ja immer, dass Gefühle auf nem Kontinuum liegen, dass also bspw. Freundschaft von Beziehung nicht per se getrennt ist, dass man halt manche Leute mehr liebt, andere weniger, natürlich auch runtergebrochen auf einzelne Eigenschaften, und in dem Gespräch hab ich gemerkt, dass das mit den Liebeskonzepten ganz genau so ist. Die liegen auch auf einem Kontinuum.
Und genau so, wie ich sage, dass ich nicht bewerten will, dass das Maß, in dem ich jemanden liebe, für diesen Menschen halt genau passt, so ist das vielleicht auch mit den Konzepten.
Jedem halt das seine.

Zu missionieren hab ich ja noch nie versucht, aber durch diese Parallele gewinne ich irgendwie noch mal mehr Respekt vor Leuten mit einem gänzlich anderen Konzept. Und natürlich auch mehr Sicherheit in meinem, auch wenn es vielleicht ungewöhnlich ist. Ich darf ja auf diesem Kontinuum sein, wo ich will, gelle?

01.03.2005 18:17
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Ja toll! :) Das war leider ein Schuss in den Ofen. Der gute B. schreibt, dass er sein Blog fürs erste einstellt, wegen seiner Dissertation.
Von daher muss das Männerthema wohl noch warten. Schade.
Alles Gute bei der Arbeit, B.! Vergiss das Leben nicht.

01.03.2005 0:36
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Ich glaube, in den nächsten Jahren wird die Rolle von Musik sich ändern. So etwas wie die Beatles wird es nicht mehr geben. Die Frage “Kennst du eigentlich…” wird egal, weil Musik nicht mehr so sehr Massenphänomen sein wird, und auch Musiker als die entscheidende EInheit wegfallen werden (also nicht mehr “Ich hör gern The New Pornographers” sondern “Ich hör gern den und den Sender”/ “Hör gern Mucke von dem und dem Label”).

Schon jetzt relativiert sich Massengeschmack. Um heute in die Top 20 zu kommen (in Deutschland), muss man in einer Woche 2000 Platten verkaufen. Das ist nicht so viel. Das heißt, dass 2000 Platten darüber entscheiden, was die breite Masse hört. Komisch.
Ich glaube, jede Band hat in Zukunft weniger Hörer. Die Bindung von Fan und Musiker wird nur noch sehr lose sein.
Shows wie Popstars oder so versuchen, diesen Status des Stars zu retten, weil er eben heißt, dass alles schön kalkulierbar bleibt. Wenn ich dagegen kleine Künstler habe, ist viel schwerer zu überblicken, ob irgendwas davon Gewinn abwirft.

Deswegen (und das ist das Einzige, was ich eigentlich ein bisschen schade finde) werden Labels in Zukunft weniger Geld für ihre Bands bezahlen. Und somit wird es nicht mehr möglich sein, von Musik zu leben. Der Markt ist übersättigt. Niemand braucht soviel Musik. Und da wir eben eine Musikindustrie haben, eine Musikwirtschaft, gehorcht das eben ökonomischen Gesetzen. Und wenn das Angebot zu groß ist, geht der Preis runter (Hey, ihr Ökonomen da draußen: Was passiert der Theorie nach eigentlich mit der Qualität?).

Diese Musikindustrie liegt jetzt in den letzten Zügen und will sich mit irgendwelchen faulen Tricks (Kopierschutz, Gebühren auf alles, womit man Musik hören kann, immer höheren Verkaufspreisen für Medien, owbohl die Produktion immer billiger geworden ist) irgendwie noch retten, aber das wird nichts werden.
Sattelt also schonmal um. Bald gibt’s keine teuren Videos mehr (MTV und Viva zeigen ja eh die gleichen 500 Stück oder wie viele das so sind in any given week), vielleicht gibt’s sogar weniger CDs (gibt ja MP3s und Brenner in jedem Heim), und weniger sauber produzierte Tracks.
Aber dafür gibt es Vielfalt, und Ungewöhnliches. Dann wird nicht immer die Stimme so laut gemischt und ein Frontmann “erstellt”, da wird nicht jedes Instrument reingebreit, da passiert halt mal was. Vielleicht gibt’s auch mehr Live-Musik.
Ich hab eh immer gefunden, dass ich als Musiker lieber Geld mit Gigs verdienen möchte als mit CDs. Denn 1. ist das ehrliche Arbeit, für die ich wirklich was leiste (und nicht ein Preis für eine Idee… total verrückt eigentlich. Eine Idee, die mir gehört, die darf niemand sonst denken. Und ich dachte immer die Gedanken wären frei), und 2. ist das eigentlich Musik. CDs sind nur Aufnahmen von Musik, echte Musik ist spontan, ist immer ein bisschen anders, ist interaktiv (nein, nicht wie die Viva-Show) und lebendig. Und vielleicht eben auch frei. Von Dogmen, von Zielen, von Besitzdenken, von Falsch und Richtig. Frei halt.