Monatsarchive: Juli 2005

15.07.2005 20:08
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Wie vor einiger Zeit geschrieben, wäre eine Kommentarfunktion vielleicht doch eine gute Idee…
Jetzt gibt es eine.

Weil sich im Dialog vielleicht doch noch mehr ergibt, als allein, weil ich in anderen Blogs a) gern mitdiskutiere und b) noch nicht erlebt habe, dass jemand Unfug macht.

In diesem Sinne. Ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen, Gedankenanstöße und so weiter…
Immerhin schreibe ich momentan eh so selten, vielleicht ist der Monolog ein wenig ausgelutscht.
Input!

15.07.2005 18:42
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Gerade hatte ich mit der Band, in der Gitarre zu spielen mir vergönnt ist, ein Radiointerview für den hiesigen Lokalsender (immerhin 20.000 bis 70.000 Hörer, heißt es…).
Das ist an sich schon ganz wunderbar, immerhin wollen wir gern den nächsten Schritt machen, von Nischenbekanntheit zu regionaler Bekanntheit, von immer hier zuhause spielen zu auch mal in 100 km Entfernung.

Es war aber noch doppelt und dreifach wunderbar.
Doppelt, weil die Interviewerin richtig gute Fragen gestellt hat, nicht nur den üblichen Schmuh, und dreifach, weil bei dem Interview (der nicht-Radio Teil, also auch nicht im broadcast) nochmal deutlich wurde, was eigentlich das beste Wort für das Zusammen in der Band ist:
Familie.

Das war erkenntnisvoll. Wir haben letztens schon bemerkt, dass wir fast jegliche Hemmung verloren haben, wir kennen ziemlich viele Macken voneinander, immerhin sehen wir uns 2 bis 3 mal die Woche, und es ist in der Tat sehr nah, ohne dass wir uns nun sonderlich ähnlich wären oder gleiche Interessen hätten.
Wie ne Familie halt. Das, was dort das Blut ist, ist bei uns die Musik. Die fließt auch.

Spannend ist, dass dort die Regeln, die ich mir für Beziehungen jeglicher Art setze, also eine gewisse Unverbindlichkeit, eine Konzentration aufs Jetzt, nicht gelten; wir sind nah. Fast eng. Und wenn jemand Schluss machen würde, mit der Band, und halt dann auch mit jedem von uns, dann wär das ganz schlimm. Immerhin ist das doch die “richtige” Band und so.
Hoch interessant…

“Musik ist in Noten gegossene Liebe”, habe ich mich beim Interview hinreißen lassen zu sagen, aber für mich ist es keine in Noten gegossene freie Liebe. Interessant, interessant.
Aber nicht so schlimm. Jede Ideologie verdient eine Pause.

13.07.2005 12:06
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Ich bin beruhigt. Die Normen scheinen doch nicht ganz so streng zu sein, und Direktheit doch nicht ganz so gefährlich.

Jedenfalls bin ich sehr froh, dass ich sie gefragt hatte, der Abend war am Ende einer jener Abende, die ich so schätze, weil sie wie im Film sind.

Ich schätze ja sehr jene Momente im Leben, wo ich mich wie im Film fühle. Diese Momente, wo eigentlich nur der Soundtrack fehlt, und es wäre perfekt.
Wenn man richtig Glück hat, hat man mobile Musik dabei und hat sogar nen Soundtrack.

Szene 1:
Pflaster unter einer Stadtautobahnbrücke und einer Eisenbahnbrücke, beide unregelmäßig befahren. Er und sie sitzen unter einer Straßenlaterne, nah der Straße, und reden. Der Tag war sehr warm, aber die Nacht wurde immer kälter.
Ihre Unterhaltung ist voller Pausen, teils, weil sie über die Liebe reden, da will man nachdenken, teils, weil immer wieder Züge vorbeifahren, furchtbar lange Züge, deren unterschiedliche Waggons unterschiedliche Töne machen.
Schschsch, schschsch, schschsch, schschsch, kchchchch, kchchchch, kchchch, pa-tk, schschsch, schschsch, schschsch. Und immer so weiter.

Die Musik, die es im Film dazu gegeben hätte, wäre immer gleich laut weitergelaufen, wäre somit von den Zügen immer wieder übertönt worden, wäre aber jedesmal wieder unbeeindruckt aus dem Klangwust hervorgetreten.
Es wären Tied & Tickled Trio gewesen, denke ich, von der Auswahl auf der Seite Memory Dub oder Ship Monk.

11.07.2005 14:51
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Die Wikipedia ist doch immer wieder für ein Stündchen Unterhaltung gut.
Und mit Unterhaltung meine ich weder Spaß noch Dialog.
Auf der Zitate-Seite zum Thema Liebe fand ich unter anderem das:

Ihm, den ich liebe, wünsche ich Freiheit, sogar vor mir selbst.

Anne Morrow Lindbergh

Anne Morrow Lindbergh ist die erste Frau, die in den USA einen Flugschein machte. Wenn Leute, die fliegen, über Freiheit reden, hat das irgendwie was…

Es gibt nur eine Aufgabe, und die besteht darin, dass wir die Liebe in uns vermehren.
Leo Tolstoj

Leo Tolstoj hat “Krieg und Frieden” geschrieben und wurde seit 1882 polizeilich überwacht, weil er Atheist war, und zwar deutlich.

11.07.2005 2:44
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Vielleicht war’s doch zu weit… die Person, von der ich die Nummer hatte, hat eine SMS bekommen, wieso sie eben jene denn rausgäbe…

*schluck*

So war das aber nicht gedacht. Direkt wollte ich sein, frech noch ein bisschen, aber aufdringlich oder gar unangenehm und distanzlos eigentlich lieber nicht.
Das hab ich der Frau dann auch gleich noch ge-sms-t.
Und dass ihr selbstverständlich freisteht, ob sie das will. Dachte das wäre klar, dachte dann, es könnte ruhig noch klarer.
Komisch. Am Telephon schien sie sich gefreut zu haben. Schien auch Spaß an der Ungewöhnlichkeit zu haben.

Aber das hier ist Cliquenscheiße. Das hatte ich von 17 bis 19, das brauch ich nicht wieder. “A hat gesagt, dass du B gesagt hast, warum ich nicht mit C rede. Aber wenn B das jetzt C sagt, hätte ich ja auch gleich mit ihr reden können! Und woher weiß A das eigentlich?”

Da werd ich sie mal fragen. Vielleicht fand sie es ja in diesem Fall nicht so schlimm, wollte aber grundsätzlich was sagen.
Oder sie denkt, ich bin ein fieser Lüstling.
Mist.
Ich dachte, das Neue, was passiert, wenn man Grenzen ignoriert, ist was Schönes. Scheinbar ist es halt doch erstmal einfach nur grenzüberschreitend.
Ich hasse es, wenn Normen ihren Sinn erfüllen.

10.07.2005 20:09
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Letztens noch über die Datingkultur in den USA geschrieben, schon weit aus dem Fenster gelehnt.
Gerade habe ich was gemacht, das hab ich noch nie gemacht.
Ich habe mir die Telefonnummer einer Frau besorgt, und sie angerufen.

Das war lustig, denn sie wusste, genau wie ich, dass das ziemlich direkt, fast frech ist, hatte aber, genau wie ich, irgendwie Spaß daran.
Spaß hatten wir überhaupt eh schon, denn ich lernte sie kennen auf einer Party, wo sie mir gefiel. Als Partygenossin, humorvoll und vor allem als Frau. Sie war nämlich (zumindest auf der Party, sowas kann sich ja schneller ändern als man Pubertät sagen kann) eine der ersten weiblichen Menschen in meinem Umfeld, bei dem ich nicht in der definitorischen Grauzone zwischen Mädchen und Frau fischen musste, die war einfach eine Frau.
Gut, jetzt ziehen alle mir bekannten Damen, die dies lesen, diverserlei Gesichtspartien kraus, aber hey, definitorische Grauzone is spannend as well. Heißt ja nur, dass ich es wirklich nicht weiß, wahrscheinlich meistens, weil ich die Leute als Mädchen kennenlernte und die sich da irgendwie langsam von wegentwickeln.

Jedenfalls bin ich sehr gespannt. In dem Freundeskreis, über den ich sie kennenlernte, eckt sie gerade etwas an mit ihrer sehr direkten Art, und vor allem mit irgendwelchen rumorosen Techtelmechteln innerhalb dieses Freundeskreises (was ich, bevor das hier falsch wirkt, erst erfuhr, als ich schon nach der Nummer gefragt hatte. Also bitte, ja?).
Liberale Liebeskonzepte und offener Umgang sagen mir aber natürlich total zu.

Mal sehen, mal sehen. Jedenfalls ist es wie damals, als ich B. kennenlernte: Es gibt kein Skript.
Wenn man als Mann einen Mann kennenlernen will, geht das nicht über “Wollen wir mal ins Kino gehen?”, weil die ganzen Codes falsch verstanden werden.
Jetzt habe ich, indem ich so ein paar Schritte übersprungen habe, die Skripte für “Mann will Frau kennenlernen” hinter mir gelassen.
“Wie, der hat einfach gefragt ob ihr euch mal trefft?” Das darf man so nicht. Spannend.
Das Telefonat war auch geprägt von (beidseitigem) Wundern über das Procedere. Erstmal alles Bekannte einreißen, dann passiert schon was Neues.
Huiui.

10.07.2005 1:12
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Der lustige Anagramm-Generator (via 3und20 und Killefit) spuckt für meinen Namen nichts aus, aber für freies lieben umso witzigere Dinge:

Mit so einem “Riesen Belief” kann man nämlich “reifen Leibes” wahrhaftig “eisfrei leben” und vollen “Eifers lieben”.

Grund zur Party: Das werden geile “Leibesfeiern”, auf denen wir zur “Frisbee eilen”.
Diese “fiesen Leiber”.
Und Nixen muss ich wohl einladen: Die “feinere Silbe”, die die “Sirene befiel”, schrieb sie dann in “senile Briefe”.

Das ist sehr dadaistisch.
Ich will nicht vom Beliefe seiern,
das Wort, es schmeckt wie “Seife: bleiern”.

Geil.

10.07.2005 0:39
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Sehr geehrter Herr Rupprecht,

heute habe ich ihr Buch “Jakobs Traum”, das mich in meiner Kindheit so, so, so sehr gefesselt hat, per Post bekommen.
Ich habe es beim ZVAB bestellt, und, obwohl ich weiß, dass ich damit offiziell gegen ihr Urheberrecht verstoße, ich werde jetzt zwei Bilder daraus hier veröffentlichen.

Zum Einen, weil das Urheberrecht in seiner jetzigen Form die Wissensallmende behindert, und damit die Menschheit, zum Anderen, weil sie mit diesem Buch (Copyright 1984) ohnehin keinen Pfennig mehr verdienen. Ich habe 2 Jahre versucht, es zu kaufen, jetzt hab ich es endlich.

Schönen Gruß, und danke für das Buch! Ich liebe es immer noch, es ist super!

Sind die nicht geil? Super… Super, super, alles super. Kindheit. Hmmmmm.

09.07.2005 21:33
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Wie ich irgendwann, nachdem ich lange dachte, ich sei ein lüsterner Rüpel, herausfand, berühre ich gern jene Menschen, die ich mag.
Männer wie Frauen, obwohl ich zugebe, dass Frauen sich unter meinen Händen besser anfühlen.

Das teilen nicht alle Menschen in meinem Umfeld, und weil ich niemanden kompromittieren will, bin ich zurückhaltend, was ich aber eigentlich schade finde.

Meine Wahlschwester, die gerade in meinem Bett ein Nickerchen macht, sieht das dagegen so wie ich.
Das gefällt mir sehr gut, weil ich mit ihr eine so große Nähe erfahre, wie sonst selten.
In meiner Anwesenheit zu schlafen ist schon riesig, das mag ich auch bei Menschen in meinem Auto, und dann noch, ohne Angst vor Missverständnissen, oder zumindest mit einem offenen Umarmen dieser Missverständnisse, schmiegen zu können, finde ich wahrhaftig ziemlich optimal.

Die logischerweise beste Variante ist es, schlafende Menschen zu berühren. Das geht selbstverständlich nur bei ausgesprochen viel Vertrautheit, ist dann aber wirklich besonders schön.
Auch im Schlaf berührt werden finde ich super.
Ich hätte auch gern die Wahlschwester ein wenig wachgestreichelt, aber nun ist sie schon wach und wir lernen weiter zusammen.
Und auch das ist irgendwie traut.

Viel braucht es ja gar nicht, damit ich glücklich bin. Oder wenig ist eigentlich viel. Wer weiß.

07.07.2005 22:55
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Weniger über Offenheit reden, mehr Offenheit leben.
Weniger über Verletzlichkeit reden, mehr Verletzlichkeit leben.

Zurückweisung tut weh.
Scheitern tut weh.
Hoffen ist manchmal schlimm.
Alles ist nicht so einfach.

Ich muss ehrlicher sein, vor allem mit mir. Aber vor allem auch mit anderen.

Mist. Das war doch schon mein Vorsatz, nur mit einem anderen Wort.